Was meint Donald Trump, wenn er "Freihandel" sagt?

 Der neue US-Finanzminister Steven Mnuchin bekannte sich am G20-Gipfel zum Freihandel – unter Trumps Bedingungen.
Der neue US-Finanzminister Steven Mnuchin bekannte sich am G20-Gipfel zum Freihandel – unter Trumps Bedingungen.(c) REUTERS (KAI PFAFFENBACH)
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Trump düpiert den G20-Gastgeber Deutschland. Wohin er den Welthandel steuert.

Baden-Baden. Bisher war die Sache vergleichsweise einfach: Seit der Einberufung des ersten G20-Gipfels einigten sich die Führer der zwanzig wichtigsten Industrienationen stets darauf, den freien Handel zwischen den Nationen zu fördern und „allen Formen des Protektionismus zu widerstehen“. Nicht so 2017. Seit der Republikaner Donald Trump an der Spitze der USA steht, weiß das Mutterland des Freihandels scheinbar selbst nicht mehr so recht, was es darunter verstehen soll. Natürlich sei Amerika auch weiter für den Freihandel, versicherte der ehemalige Goldman-Sachs-Banker und frischgebackene US-Finanzminister Steven Mnuchin seinen Kollegen. Aber eben für einen Freihandel nach dem Zuschnitt eines Donald Trump – „fair und ausgewogen“ eben.

„Fair und ausgewogen“

Was „fair und ausgewogen“ ist, entscheidet der US-Präsident nach einem simplen Rezept: Alle Länder, die mehr amerikanische Produkte kaufen als sie selbst Waren in die USA schicken, sind die Guten. Alle anderen sind die Bösen. Unter den „Bösen“ finden sich damit automatisch wirtschaftliche Kaliber und langjährige Verbündete der USA wie Deutschland, China oder Japan. Um das erwünschte Gleichgewicht wieder herzustellen, rief Trump die Parole „America First“ aus – unter der so ziemlich jede bekannte Form von staatlichem Protektionismus angedacht wurde.

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