Kein Hinweis auf importiertes Gammelfleisch nach Österreich

A veterinarian analyses a piece of meat collected by Public Health Surveillance agents during an inspection of supermarkets, at a veterinary laboratory with the public health department in Rio de Janeiro
A veterinarian analyses a piece of meat collected by Public Health Surveillance agents during an inspection of supermarkets, at a veterinary laboratory with the public health department in Rio de JaneiroREUTERS
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Brasilianisches Fleisch, das auf dem Landweg nach Österreich gelangt, muss bereits bei der jeweiligen Eintrittsstelle in die EU kontrolliert werden.

Bisher gibt es beim brasilianischen Fleischskandal keinen Hinweis auf nach Österreich gelangtes Gammelfleisch. Die EU-Kommission stehe seit Freitag in Kontakt mit den dortigen Behörden, betonte Ulrich Herzog, Leiter Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium. "Wir vertrauen der Kommission", die die Federführung in der Sache habe, sagte er am Dienstagnachmittag zur APA.

"Solche Produkte können nur über die Flughäfen Wien-Schwechat und Linz nach Österreich kommen", erläuterte Herzog. Sollten dort Fleischwaren aus Brasilien eintreffen, werden sie überprüft. Dabei handle es sich jedoch um eine geringe Zahl. Brasilianisches Fleisch, das auf dem Landweg nach Österreich gelangt, müsse bereits bei der jeweiligen Eintrittsstelle in die EU kontrolliert werden.

Kein Schweinefleisch aus Brasilien

Brasilianisches Schweinefleisch darf nicht in die EU eingeführt werden. Aus Brasilien werde hauptsächlich Rindfleisch für Steaks sowie Hühnerfleisch importiert, sagte Herzog. Dieses sei nicht im Einzelhandel zu finden. Gastronomen seien aber aufgefordert, ihre Ware zu prüfen. Alles, was Frischfleisch betrifft, unterliegt in Österreich einer strengen Herkunftskennzeichung, betonte der Experte.

Ein EU-Importstopp ist für Herzog denkbar, "wenn die Rückmeldungen der brasilianischen Brasilien ungenügend sind." Er sprach sich aber für Maßnahmen "mit Ziel und Augenmaß" aus. Nach Rückmeldung der Kommission, "wird man sehen, in welchem Ausmaß die EU betroffen ist oder nicht", betonte Herzog. Gegen die betroffenen Unternehmen wurden demnach bereits Maßnahmen eingeleitet, vier Betrieben könnte die Zulassung entzogen werden. Sollte Österreich betroffen sein, wird das Gesundheitsministerium die Öffentlichkeit informieren.

Der aktuelle Fleischskandal betreffe nicht den österreichischen Markt, betonte Josef Domschitz vom Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Aus Brasilien werde in erster Linie "hochwertiges Rindfleisch" importiert, schloss er im Gespräch mit der APA aus dem hohen Kilopreis der eingeführten Waren im Vorjahr. Beim Hühnerfleisch seien zudem nicht einmal 1,5 Prozent der benötigten Importmengen aus Brasilien eingeführt worden.

(APA)

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