Wolf streift durch das Burgenland

Aufnahmen einer Wildkamera zeigen, dass zumindest ein Exemplar unterwegs sei.
Aufnahmen einer Wildkamera zeigen, dass zumindest ein Exemplar unterwegs sei.APA/URBARIAL
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Aufnahmen aus einer Wildtierkamera bestätigen im Bezirk Eisenstadt Umgebung die Anwesenheit zumindest eines Wolfs. Von einem gerissenen Hirschkalb wurden Proben genommen.

Zumindest ein Wolf streift im grenznahen Gebiet des Bezirks Eisenstadt Umgebung umher: Der Jagdaufseher von St. Margarethen, Jürgen Schindler, hat am Mittwoch einen Bericht der "Burgenländischen Volkszeitung" bestätigt. Aufnahmen einer Wildkamera würden zeigen, dass dort zumindest ein Exemplar unterwegs sei. Erste Sichtungen hatte es bereits Mitte November des Vorjahres gegeben.

Laut Landesjagdverband Burgenland hätten Experten aufgrund der Bilder bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt. Es könne aber nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob ein oder zwei Wölfe in der Gegend unterwegs sind, teilte Jagdverband-Geschäftsführer Andreas Duscher mit.

Etwa die Größe eines Schäferhundes

Er selbst habe den Wolf schon tagsüber vorbeilaufen gesehen, meinte Schindler. Dieser habe etwa die Größe eines Schäferhundes. Bundesheersoldaten hätten ebenfalls einen Wolf bei der Jagd in Siegendorf beobachtet. Auch auf ungarischer Seite habe es eine Sichtung gegeben.

Ein gerissenes Hirschkalb, welches in der Vorwoche am Waldrand von St. Margarethen gefunden wurde, dürfte laut Schindler auf das Konto des Raubtieres gehen. Proben davon werden nun vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie auf DNA-Spuren untersucht. Aus diesen könnten weitere Schlüsse, etwa zum Geschlecht des Wolfs, gezogen werden, sagte Experte Georg Rauer. Ergebnisse werden voraussichtlich nächste Woche feststehen. Es sei anzunehmen, dass das Tier aus dem Osten gekommen sei. Weiters dürfte es sich um ein junges Tier im Alter von etwa ein bis zwei Jahren handeln.

An die Jägerschaft sei der Aufruf ergangen, weitere Sichtungen zu melden und Daten zu sammeln, betonte Duscher. Der Wolf sei ganzjährig geschont. Spaziergänger bräuchten keine Angst zu haben. Die Wahrscheinlichkeit, dem Raubtier über den Weg zu laufen, sei gering.

(APA)

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