Studie: ÖVP kritisiert SPÖ deutlich öfter als umgekehrt

Studie: ÖVP kritisiert SPÖ duetlich öfter als umgekehrt
Studie: ÖVP kritisiert SPÖ duetlich öfter als umgekehrtAPA/ROBERT JAEGER
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Das Konfliktniveau in der Koalition sei "sehr hoch", heißt es in einer Analyse von media affairs. 78 Prozent der Kritik an der SPÖ komme vom Koalitionspartner.

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP befinden sich seit Anfang des Jahres im Dauerkonflikt und in einer Art Vorwahlkampf. Diesen Schluss lässt eine Medienmarktanalyse des Marktforschungsunternehmens media affairs zur wechselseitigen Kritik von SPÖ und ÖVP in Printmedien zu. Die meiste Kritik bekam demnach Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern ab.

Auch wenn die Koalitionspartner rund um die jüngst losgetretene Neuwahldebatte den Willen zur Zusammenarbeit und zum Weitermachen wieder einmal betonten und manche meinten, dass die Stimmung in der Koalition gut sei und sogar besser werde, in der medialen Kommunikation der Parteien zeigt sich ein etwas anderes Bild. "Das Konfliktniveau für März ist schon mit Stichtag 15. März sehr hoch. Ein neuer Höhepunkt der wechselseitigen Kritik der Koalitionsparteien ist zu erwarten", heißt es in der Analyse von media affairs.

Kern stärker kritisiert als alle ÖVP-Regierungsmitglieder zusammen

Untersucht wurde die wechselseitige Kritik von SPÖ und ÖVP im Zeitraum 1. Jänner bis 15. März in "Kronen Zeitung", "Kurier", "Österreich", "Heute", "Der Standard" und "Die Presse". Die wichtigsten Ergebnisse: Bundeskanzler Kern wurde deutlich stärker kritisiert als alle ÖVP-Regierungsmitglieder zusammen. 78 Prozent der Kritik an der SPÖ durch andere Parteien kommt vom Koalitionspartner ÖVP. Im Jänner und Februar war die Kritik der ÖVP an der SPÖ jeweils doppelt so stark wie umgekehrt.

Speerspitze der ÖVP-Angriffe gegen den Kanzler waren Innenminister Wolfgang Sobotka, Vizekanzler und Parteichef Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Hans Jörg Schelling. Die Kritik an Kern fand in einem breiten Themenspektrum statt, attackiert wurde aber vor allem die Präsentation des Plan A sowie dessen Implementierung in ein reformiertes Regierungsprogramm.

ÖVP-Chef Mitterlehner wurde hingegen von der SPÖ praktisch nicht medial kritisiert, und der Vizekanzler stand auch insgesamt kaum in der Kritik, ermittelte media affairs. Unter den ÖVP-Regierungsmitglieder befanden sich vor allem der umstrittene Innenminister sowie ÖVP-Zukunftshoffnung und Außenminister Sebastian Kurz im Fokus. Sie mussten sich nach Kern die meiste Kritik gefallen lassen.

(APA)

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