Sima will Musiker in U-Bahn-Stationen holen

Wien U-Bahn Station
Wien U-Bahn StationClemens Fabry
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Die Musiker sollen dazu beitragen, das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Zusätzlich gibt es 120 neue Security-Mitarbeiter bis Anfang 2019.

Die für öffentliche Verkehrsmittel zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) will Musiker in Wiener U-Bahn-Stationen einsetzen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Im Rahmen eines Sicherheits- und Servicepakets, das sie bei der Klubtagung der Wiener SPÖ am Freitag präsentierte, sollen außerdem 120 neue Security-Mitarbeiter bis 2019 auf den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen unterwegs sein.

"Die Öffis sind der sicherste Ort der Stadt", meinte Sima - in manchen Bereichen bestehe jedoch "ein subjektives Unsicherheitsgefühl". Das Sicherheitsgefühl soll durch die Sicherheitsteams erhöht werden. Vorbild dafür seien andere Großstädte wie Hamburg, München oder Barcelona. Mit der Personalsuche für die neuen Mitarbeiter wird Ende März begonnen, bis Anfang 2019 sollen in einem stufenweisen Ausbau 120 speziell ausgebildete Mitarbeiter im Netz unterwegs sein.

"Sicherheit bleibt Aufgabe der Polizei"

Zusätzlich dazu werden in den nächsten Jahren 120 Service-Mitarbeiter aus den Stationshäuschen hervorgeholt. Sie sollen ebenfalls auf den Bahnsteigen präsent sein, um etwa im Störungsfall Fahrgäste direkt zu informieren. "Es ist nicht geplant, dass wir die Kriminalitätsbekämpfung machen, das ist eine klare Aufgabe der Polizei", betonte Sima. Aber das Einhalten der Hausordnung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig verstärkt kontrollieren."

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In ausgewählten Stationen will Wien außerdem jungen Künstlern die Chance geben, zu musizieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts für die Station Westbahnhof wird im Frühling ein Casting stattfinden, bei dem eine Jury die besten Darbietungen auswählt. "Das soll alles sehr strukturiert ablaufen", versicherte Sima. Die Musiker bekommen bestimmte Slots, zu denen sie spielen.

Vorbild London

Vorbild für das Projekt ist London, wo sie es als "sehr angenehm" erlebt habe, wenn auf verlassenen Bahnsteigen zumindest die Klänge einer Akustik-Gitarre zu hören seien. Dort seien diese Slots sehr begehrt und auch einige Superstars hätten ihre Karriere so gestartet: "Vielleicht können wir auch zu solchen Entwicklungen beitragen."

Eine weitere Maßnahme, die zu einem höheren Sicherheitsgefühl beitragen soll, sei die laufende Umstellung auf LED-Beleuchtung, was die U-Bahn-Stationen heller mache. Außerdem werden in Stationen mit hoher Frequenz, also an Umsteigeknoten, Service-Points mit Notrufsäulen errichtet. Heuer werden noch fünf dieser Points aufgestellt.

(APA)

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