Viele Österreicher reisen auf Kreuzfahrtschiffen durch die Welt – als Teil der Crew. „Die Presse am Sonntag“ sprach mit drei Mitarbeitern der Hamburger Tui-Flotte über Heimweh, Karrieren und den Arbeitsalltag an Bord.
Es ist der alte Traum: Ein Mann packt seine Sachen, heuert bei der Marine an, bereist die sieben Weltmeere und kehrt nach Jahren mit wettergegerbtem Gesicht und Anekdoten von Singapur bis Barbados im Gepäck zurück. So ähnlich verlief die Geschichte von Thomas Eder – nur schiffte er sich zeitgemäß weder auf einem Frachter noch bei der Fremdenlegion ein. Und das jugendliche Gesicht des 50-Jährigen erinnert wenig an die raubeinigen Seefahrer aus „Moby Dick.“
Der Niederösterreicher hatte nach der Ausbildung an der Tourismusschule am Semmering bereits seinen Dienstvertrag bei einem Schweizer Hotel unterschrieben, als er 1997 auf eine Zeitungsannonce der Aida stieß. Erst im Jahr zuvor hatte die Marke mit dem Kussmund am Schiffsbug die amerikanische Idee vom Cluburlaub auf hoher See nach Deutschland importiert.