Wie lässt sich Leben berechnen? Der Mathematiker und Biologe Martin Nowak lehrt und forscht an der US-Eliteuniversität Harvard, wie sich die Evolution in Zahlen fassen lässt – und will mit Methoden der Mathematik dazu beitragen, Krebs besser zu verstehen und zu behandeln.
„Nowak, du bist ein Wissenschaftler“, sagte sein Mittelschullehrer einst. Damals konnte sich der gebürtige Wiener darunter noch nichts vorstellen. Er wollte eigentlich Mediziner werden. Doch dann las er Horace Freeland Judsons „Der 8. Tag der Schöpfung“. Ein Schlüsselerlebnis – die Geschichte der Molekularbiologie faszinierte ihn.
Also studierte er in Wien Biochemie. Und Mathematik, die „Sprache“ der Naturwissenschaften, die er später anwenden sollte, um die Grundlagen des Lebens oder auch Krankheiten wie Krebs oder Aids zu beschreiben. Heute ist Martin Nowak einer der bekanntesten österreichischen Wissenschaftler im Ausland, mit Stationen wie Oxford, Princeton und Harvard im Lebenslauf.