Für die Juristin Andrea Huber stellt der Brexit die Zukunft für Ausländer in Großbritannien in Frage.
Liebe auf den ersten Blick war es nicht. „Eigentlich wollte ich nur sechs Monate bleiben“, erinnert sich Andrea Huber über ihre Anfänge in London, als sie aus Wien an das internationale Sekretariat von Amnesty International abgestellt wurde. Doch mit der Zeit gefiel es der Tiroler Juristin immer besser, und mittlerweile lebt die 45-Jährige seit mehr als sieben Jahren in der britischen Hauptstadt.
Der Brexit stellt dies nun massiv in Frage: „Ich dachte, hier zu Hause zu sein. Jetzt hat man das Gefühl, nicht mehr willkommen zu sein.“ Sorgen machen Huber nicht nur die unsichere Rechtslage für EU-Bürger, sondern auch der offenkundig ausländerfeindliche Kurs des britischen Innenministeriums: „Wenn Bekannte bereits Briefe mit der Aufforderung bekommen, ihre Ausreise vorzubereiten, dann überlegt man sich natürlich genau, was man selbst machen wird.“ Ausländer würden als „Faustpfand“ behandelt.