Österreich hat auch Gewagtes zur Weltmode beigetragen.
„Rudi Görnrik“, holperten die amerikanischen Fernsehmoderatoren Mitte der Sechzigerjahre über seinen Namen. Rudi Gernreich hieß er in Wahrheit. Als homoerotisch orientierter Wiener musste er 1938 vor den Nazis flüchten. Zunächst arbeitete er in den USA als Tänzer, ehe er seine gewagten Ideen in der Modebranche umsetzte.
Seine Entwürfe setzten der Prüderie der Fünfziger- und zunächst auch Sechzigerjahre einiges entgegen. Am spektakulärsten war der Monokini, ein „topless swimsuit“. Bestehend aus einem Hoserl, das bis an die Rippen reichte, und einem mittigen Doppelträger, der um den Hals drapiert wurde, sorgte das Teil international für Furore. Allerdings nur als Schlagzeile. Verkauft wurden etwa 3000 Teile, die wohl nur auf privaten Planschpartys zum Einsatz kamen.