Der deutsche Gewerkschafter Michael Vassiliadis hält nicht viel von einer Begrenzung von Spitzengehältern durch die Hauptversammlung und meint: "Ein guter Manager darf auch gut verdienen".
Die SPD treibt in Deutschland soeben einen Gesetzesvorschlag voran, das zur Eindämmung von Managergehälter führen soll. So sollte die Hauptversammlung ein Maximalverhältnis festlegen, wie stark das Gehalt eines Vorstandsmitglieds vom Durchschnittsverdienst im Unternehmen abweichen darf. Außerdem sollen Vergütungen ihrer Topleute nur noch bis jeweils 500.000 Euro von der Steuer absetzen können. Die CDU ist wenig begeistert. Soweit, so gut.
Überraschender ist da schon die Reaktion des Chefs der Industrie-Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, Michael Vassiliadis. Wie die „FAZ“ berichtet, sagte er am Mittwoch: „Den Vorstoß, die Hauptversammlung über die Vergütung des Vorstands abstimmen zu lassen, halte ich für Unsinn.“ Zum einen würden dort ohnehin nur große Anteilseigner entscheiden und der „Bock zum Gärtner gemacht“.
"Ein guter Manager darf gut verdienen"
Außerdem sei die Höhe des Gehalts nicht automatisch ein Gradmesser dafür, ob es ungerecht in einem Unternehmen zugehe, sagt Vassilidis, der der seit 1981 SPD-Mitglied ist und unter anderem im Aufsichtsrat des Chemie-Konzerns BASF sitzt. „Ein guter Manager darf auch gut verdienen, wenn er das Unternehmen erfolgreich führt und damit neue Arbeitsplätze schafft oder bestehende sichert.“ Vielmehr sieht er ein Problem darin, wenn der Vorstandschef „für den Personalabbau bezahlt wird“. Außerdem sollten Manager stärker in Haftung genommen werden und Boni noch transparenter am Unternehmenserfolg ausgerichtet sein.
(Red.)