Erwägt AfD-Chefin Frauke Petry den Rückzug aus der Politik?

Frauke Petry.
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Das legen Äußerungen Petrys im "Tagesspiegel" nahe. Ihr Sprecher dementiert. Die rechtspopulistische AfD will Ende April entscheiden, wen sie als Spitzenkandidaten in die deutsche Bundestagswahl im Herbst schickt.

Spielt die Bundessprecherin der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, sechs Monate vor der deutschen Bundestagswahl mit dem Gedanken, sich aus der Politik zurückzuziehen? Das implizieren Äußerungen der Politikerin im Berliner "Tagesspiegel":  "Weder die Politik noch die AfD sind für mich alternativlos", sagte sie der Zeitung. Es sei sinnvoll, das eigene Leben von Zeit zu Zeit zu überdenken und neu zu justieren. Ihr Sprecher dementierte am Donnerstag aber jegliche Gerüchte, Petry könnte zurücktreten: "Da ist nichts dran."

Politische Beobachter meinen, Petry habe mit ihren Äußerungen womöglich Druck auf die Partei aufbauen wollen - mit dem Ziel, sie als alleinige Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl aufzustellen. Der Bundesparteitag der AfD findet Ende April statt.

Petry ist in ihrer Partei teilweise heftiger Kritik ausgesetzt. Auf dem Landesparteitag in Sachsen brach sie deswegen vor wenigen Tagen in Tränen aus. Ein völkisch-nationaler Flügel um den Thüringer Landeschef Björn Höcke und dem Co-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen kämpfen mit dem national-liberalen Teil der Partei um Petry um die Vorherrschaft. In Umfragen verzeichnet die Partei seit Wochen sinkende Werte.

Mit Blick auf Anfeindungen auch aus den eigenen Reihen sagte Petry im "Tagesspiegel", man dürfe Angriffe in der Politik nicht persönlich nehmen, "sonst hält man es nicht lange aus". Allerdings müsse jeder Politiker zugeben, dass ihn die Auseinandersetzungen auch persönlich berührten: "Alles andere wäre gelogen."

Die AfD will auf dem Bundesparteitag Ende April über die Frage entscheiden, ob die AfD mit einem Spitzenteam oder einem einzigen Spitzenkandidaten in die Bundestagswahl zieht. Petry will eigentlich alleinige Spitzenkandidatin werden. Sie erwartet ein Kind von ihrem Lebensgefährten und Parteikollegen Marcus Pretzell.

(APA/dpa/red.)

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