Dieseldebatte: Miba-Chef sorgt sich um Jobs

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Wer den Dieselmotor verdammt, gefährdet Arbeitsplätze in Österreich, sagt F. Peter Mitterbauer.

Laakirchen. Der oberösterreichische Miba-Konzern erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Umsatzes als Autozulieferer. Viel Know-how fließt in die Entwicklung von Dieselmotoren. Dementsprechend aufmerksam verfolgt Konzernchef F. Peter Mitterbauer die Diskussion über eine höhere Besteuerung von Diesel. „Die Politik sollte immer die gesamte Tragweite von Vorschlägen bedenken“, sagt er und verweist auf „Zigtausende Arbeitsplätze“, die in Österreich am Dieselmotor hängen. Neben seinem Unternehmen etwa auch BMW Steyr, AVL List, Bosch Diesel Systems oder GE Jenbacher.

Zur Debatte über den vermeintlich sauberen Elektromotor und den schmutzigen Diesel meint Mitterbauer: „Ein erheblicher Teil des für das Laden von Elektroautos benötigten Stroms kommt in Europa aus CO2-intensiven Quellen wie Braunkohle-Kraftwerken. Der ökologische Gesamt-Fußabdruck ist daher meist schlechter als beim Diesel.“

Solange der Strom nicht stärker aus erneuerbarer Energie gewonnen werde, sei es umweltfreundlicher, auf die Weiterentwicklung von Dieselmotoren zu setzen. Die von ihm angeführten Unternehmen „investieren stark in die Entwicklung von effizienteren und sauberen Dieselmotoren“.

In Österreich sind 2,7 Millionen Dieselfahrzeuge unterwegs. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hatte die Diskussion mit dem Satz eröffnet: „Wer sich jetzt ein Dieselauto kauft, muss damit rechnen, dass es in den nächsten Jahren zu Änderungen kommen wird.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2017)

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