Kfz-Daten: Experten fordern Regeln

Kfz-Daten tragen auch zur Sicherheit bei. Doch es fehlen transparente Regeln für das Sammeln.
Kfz-Daten tragen auch zur Sicherheit bei. Doch es fehlen transparente Regeln für das Sammeln.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Moderne Autos speichern alles: vom Fahrstil bis zur eingelegten CD. Davon profitieren jedoch fast nur die Hersteller.

Muss der Hersteller meines Autos wirklich wissen, wie häufig ich die eingelegten Medien im CD/DVD-Laufwerk meines Autos (BMW 320d) wechsle? Ist es notwendig, dass von der Konzernzentrale aus und ohne meine Zustimmung der Ladevorgang für die Elektroauto-Batterie unterbrochen werden kann (Renault Zoe)? Und warum überträgt die Mercedes B-Klasse alle zwei Minuten meine GPS-Position an die Rechner des Autoherstellers? Moderne Fahrzeuge speichern mithilfe verbauter Sensoren Datenmengen, die durchaus mit jenen von Smartphones vergleichbar sind. Und wie bei Smartphones werden diese von den Unternehmen via Mobilfunk eingesammelt und genutzt. Mit einem Unterschied: Bei Autos sind die Einflussmöglichkeiten der Kunden geringer.

Das müsse sich ändern, sagt Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance an der Universität Oxford. Der gebürtige Salzburger steht dem Trend zu Big Data auf dem Sektor der Mobilität positiv gegenüber. Allerdings brauche es dafür noch eine „Bemächtigung der Konsumenten“. Die großflächige Sammlung und Analyse von Daten sieht er gewissermaßen als Gegenbewegung zum postfaktischen Zeitalter. „Es geht darum, mehr zu wissen, nicht weniger.“ Die Möglichkeiten der Datenanalyse im Straßenverkehr seien nahezu unbegrenzt. Sensordaten zu Geschwindigkeit, Fliehkraft, Luftfeuchtigkeit, Fahrbahnbeschaffenheit und mehr könnten helfen, Straßen bereits so zu errichten, dass riskante Unfallkonstellationen nur noch selten entstehen. Die Analyse interner Fahrzeugdaten sei heute ansatzweise dazu in der Lage, Pannen vorherzusagen. Und: Im Bereich Carsharing kommt man bereits heute nicht mehr an intensiver Datenauswertung vorbei.

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