Fluggastrechte bieten sich zur kollektiven, durch internetbasierte Anwendungen unterstützten Durchsetzung an. Der Datenschutz könnte bald ein ähnliches Betätigungsfeld sein. Und manches kann vollautomatisiert werden.
Wien. Die Digitalisierung erfasst einen Lebensbereich nach dem anderen – warum sollte sie vor der Rechtspraxis Halt machen? Tatsächlich spielen von den Quellen des Rechts bis zu dessen Anwendung Software-Lösungen eine zusehends wichtiger werdende Rolle. Zwar wird die Rechtsanwendung wohl nie komplett einem Computer anvertraut werden können; in Teilbereichen verändert die EDV die juristische Praxis aber stark.
Nach der Musik die Juristen
„Alle Geschäftsmodelle stehen vor der Herausforderung einer Veränderung durch Digitalisierung“, sagt Hariolf Wenzler, ehemaliger Geschäftsführer der Bucerius Law School und nunmehriger Chefstratege der internationalen Anwaltskanzlei Baker McKenzie für Österreich und Deutschland. „In vielen Gesprächen mit Mandanten, Leitern von Rechtsabteilungen, der Industrie oder mit Finanzdienstleistern stellen wir fest, dass die Juristen nach Musik und Fotografie und jetzt gerade Journalismus, Handel und Finanzwelt als nächste von der Digitalisierung erfasst werden.“