Gerüchte um neues Medienprojekt mit Alm und Fleischhacker

Niko Alm
Niko Alm (c) imago/Russian Look (imago stock&people)
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Der ehemalige Neos-Parlamentarier Niko Alm, Ex-"Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker und noch einige mehr sollen für das Red Bull Media House an einem Großprojekt arbeiten. Bestätigungen stehen aus.

Wenn mehr als eine Person an einem Projekt beteiligt ist, dann lassen sich Informationen darüber meist nicht ewig lange geheim halten. Spätestens seit dem Abschied von Niko Alm aus dem Parlamentsklub der Neos am vergangenen Freitag hält sich in der Wiener Medienpolitblase das Gerücht, er werde gemeinsam mit Michael Fleischhacker, der derzeit den "Talk im Hangar 7" auf ServusTV moderiert an einem neuen Medienprojekt im Bewegtbild-Sektor (konkret und ohne Branchensprech: für das Fernsehen) arbeiten. Alm war seit 2013 Neos-Parlamentarier; er betreute die Ausschüsse für Innere Sicherheit, Kultur und Immunität und war unter anderem Mediensprecher der Partei. Der umtriebige Geschäftsmann gründete 2003 die Kreativagentur Super-Fi (der unter anderem das Magazin "Gap" gehörte), deren Anteile er 2013 an Vice verkaufte. Bis März 2016 war er Geschäftsführer der Vice CEE Holding. Alms neues Projekt sei nicht mit seinem politischen Mandat vereinbar, hieß es am Freitag. Michael Fleischhacker war bis 2012 Chefredakteur der "Presse" und gründete danach die NZZ.at, den Digitalableger der gleichnamigen Schweizer Zeitung, für die er bis heute regelmäßig schreibt.

Weitere Namen werden diesem Projekt ebenfalls zugeordnet: Judith Denkmayr etwa, die als Digitalvermarktungsexpertin ihre Agentur Digital Affairs erst vor gut einem Jahr in die Vice Austria GmBH eingebracht hat und somit eine Kollegin von Alm war. Die beiden teilten sich eine Zeit lang ein Büro bei Vice. Oder Rainer Fleckl, lange Zeit "Kurier"-Sport-Redakteur und Investigativjournalist, der zwischendurch auch für ServusTV tätig war. Sein Abgang vom Magazin "News" wurde ebenfalls am Freitag bekannt. Und Monika Payreder, die nach nur drei Monaten das "News" als Chefin vom Dienst wieder verlässt.

Beobachter halten es für sehr wahrscheinlich, dass das neue Medienprojekt von Fleischhacker und Alm direkt oder indirekt mit Dietrich Mateschitz' Red Bull Media House zu tun hat. Weil Fleischhacker seit einiger Zeit den donnerstäglichen Talk auf Servus TV moderiert. Aber auch weil Mateschitz Anfang März in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" noch für dieses Jahr neue "News-Schwerpunkte" bei ServusTV angekündigt hatte. Für eine Zusammenarbeit spricht jedenfalls auch die zugeknöpfte Informationsstrategie: Niemand der Angesprochenen reagiert auf konkrete Nachfragen und wenn, nur mit Schweige-Emojis oder einem knappen "Kein Kommentar". Auch bei Servus TV bekommt man keine konkrete Auskunft. Von einem neuen Projekt in den kommenden Monaten wisse man nichts, heißt es dort, stattdessen verweist die Pressestelle auf einen ihrer Grundsätze: "Wir äußern uns ausschließlich über gesicherte Fakten und abgeschlossene Projekte, nicht über Pläne, Hoffnungen oder Gerüchte." Es gilt aber als wahrscheinlich, dass noch vor Ostern Details zu dem Projekt bekannt werden. Und wer Mateschitz kennt, weiß, wenn er selten aber doch, Informationen bekannt gibt, dann höchstpersönlich.

(red.)

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