Daimler sagt zum Brennstoffzellenauto leise Servus

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Das Wasserstoffauto verliert bei Daimler an Bedeutung. Daimler-Chef Dieter Zetsche will es nicht mehr als wichtige Zukunftstechnik behandeln. Sinkende Akkukosten machen das Elektroauto attraktiver.

Bei einem Automobilkongress in Stuttgart spricht Daimler-Chef Dieter Zetsche klare Worte. Der Konzern wolle die Entwicklung von Brennstoffzellenautos nicht mehr vorantreiben. Sinkende Akkukosten sorgten dafür, dass die Brennstoffzellen-Fahrzeuge nicht mehr wettbewerbsfähig gegenüber Elektroautos sind. Das berichtet die Technologiewebsite "Smart2Zero".

Wie geht es weiter?

Dabei haben sich Daimler , BMW, der Gasehersteller Linde und zehn weitere Unternehmen jüngst zum Hydrogen Council zusammengeschlossen. Die neue Wasserstoff-Initiative wurde am Weltwirtschaftsforum in Davos groß angekündigt. Die Unternehmen sollten pro Jahr 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau der Technik stecken.

Zetsches Aussagen könnten auch das Ende eines Abkommens von 2013 ankündigen, das Ford, Daimler und Renault-Nissan geschlossen hatten. Damals ging es um eine gemeinsame Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie. Mittlerweile erreichen Elektroautos Reichweiten, die denen von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos ebenbürtig sind.

Infrastruktur teuer

Auch die Infrastruktur kostspielig. "Eine Wasserstofftankstelle kostet 1 Million Euro", rechnet Autoexperte Peter Fuß von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young vor. Auch die Technologie im Auto sei noch relativ teuer angesichts der niedrigen Stückzahlen. Zudem wird in der Brennstoffzelle der aktuellen Generation das teure Edelmetall Platin verbaut.

Mercedes GLC F-Cell kommt trotzdem

Ganz gibt Daimler Brennstoffzellen noch nicht auf. Noch in diesem Jahr soll eine kleine Stückzahl des SUVs GLC als Brennstoffzellen-Fahrzeug gebaut werden. Im Mercedes GLC F-Cell soll dann die Kombination von Brennstoffzelle und extern nachladbarer Batterie zum Einsatz kommen. Der SUV soll in dieser Version auf eine Reichweite von rund 500 Kilometer kommen, der Wasserstoff kann in rund drei Minuten getankt werden.

Daimler will bis 2022 zehn neue Elektroautos auf den Markt bringen. Ursprünglich war geplant, sich drei Jahre länger Zeit zu lassen. Gleichzeitig setzt die Industrie nun auf Hybridfahrzeuge, also eine Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektromotor.

>>> Smart2Zero

(red.)

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