Dass Ford im Vorjahr 86 mal mehr Autos verkaufte als der kalifornische E-Auto-Hersteller, beeindruckt die Börse nicht.
Der kalifornische E-Autohersteller Tesla Inc. hat an der Börse den US-Autokonzern Ford überholt. Die sogenannte Marktkapitalisierung weist für Tesla aktuell einen Wert von 48,4 Milliarden US-Dollar aus, während Ford mit 45 Mrd. Dollar notiert. Der Börsenwert von General Motors liegt bei 51 Mrd. Dollar. Zum Vergleich: Tesla lieferte im Jahr 2016 insgesamt 76.000 Autos der Baureihen Model S und Model X aus, Ford hingegen 6,6 Mio. Fahrzeuge.
Hintergrund der Bewertung ist einerseits ein starkes erstes Quartal von Tesla mit 25.000 Auslieferungen - mehr, als Analysten erwartet hatten. Das Modell für breitere Käuferschichten, das Model 3, steht in den Startlöchern, Tesla-CEO Elon Musk will damit innerhalb eines Jahres nach Serienbeginn Mercedes und BMW in den USA überholen.
Andererseits wird Tesla nicht als normaler Autobauer bewertet, sondern als zukunftsträchtiger Technologiekonzern. Ford steht dagegen als Riese des Industriezeitalters da. "Aber vergessen wir nicht", gibt ein Fachmann der Financial Times zu Protokoll, "Ford verdient Geld, und zwar jede Menge. Tesla nicht."
Ein schwacher März, der 7 Prozent hinter dem Vorjahr liegt, setzt Ford an der Börse ebenfalls zu.
Die guten aktuellen Auslieferungszahlen von Tesla gelten als Indiz, dass der Hersteller seine Liefer- und Produktionskette mittlerweile besser in den Griff bekommen hat. Tesla baut gerade an der größten Batteriefabrik der Welt in Nevada.