Donald Trump steht vor seinem bisher wichtigsten Treffen als Präsident. Gemeinsam mit Xi Jinping muss er ein Entgleiten des Machtkampfs zwischen Washington und Peking vermeiden.
Washington. In Floridas schwüler Hitze muss sich US-Präsident Donald Trump am Donnerstag und Freitag noch mehr darum bemühen, einen kühlen Kopf zu bewahren, als das in den bisher zweieinhalb Monaten seiner Amtszeit der Fall gewesen ist. Sein Gipfeltreffen mit Chinas Präsident, Xi Jinping, im Trump-Millionärsklub in Mar-a-Lago wird entscheidend für die Art und Weise sein, wie die beiden weltgrößten Wirtschaftsmächte in den nächsten vier oder acht Jahren miteinander umgehen.
Die Liste der Konfliktherde ist, ungeachtet der handelnden Personen, lang genug: von Nordkoreas Atomwaffenprogramm über Chinas Territorialstreit mit so gut wie jedem seiner Nachbarstaaten bis zur Frage, nach welchen Regeln der Welthandel künftig funktionieren soll. Die charakterlichen Eigenheiten der beiden Staatsführer erhöhen die Schwierigkeit, ein Einvernehmen zwischen Washington und Peking zu schaffen. Xi konzentriert so viel Macht in seiner Hand, wie es seit Mao Zedong nicht der Fall war, und schafft mit nationalistischer Staatspropaganda ein Ventil für die wachsende soziale Unruhe im Volk. Trump wiederum hat China der „Vergewaltigung“ Amerikas beschuldigt und als Ursache aller wirtschaftlichen Probleme seines Landes gebrandmarkt. Doch ungeachtet ihrer Gegensätze werden Trump und Xi in vier großen Fragen eine gemeinsame Linie finden müssen.