Viennale: Ende mit Preisverleihung und "A Serious Man"

(c) Viennale (Klaus Vyhnalek)
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Zum Abschluss des Filmfests gab es Filmpreise für Jessica Hausner und Peter Kerekes und den neuen Film der Coen-Brüder. Mailath-Pokorny ergriff Partei für die Audimax-Besetzer.

Vorsichtig hochgerechnet komme man heuer seit 22. Oktober auf 94.800 Besucher und damit um 2.700 Besucher mehr als bisher. Die Auslastung ist von 76,8 auf 79,6 Prozent gestiegen.

Die 47. Viennale ist am Mittwochabend mit der Preisverleihung und dem Abschlussfilm "A Serious Man" von Joel und Ethan Coen im Wiener Gartenbaukino zu Ende gegangen. "Wir sind ein bisschen müde und sehr glücklich", fasste Festivaldirektor Hans Hurch zusammen und bedankte sich vor allem beim Publikum und beim Team. Vom Abschlussfilm wolle er nicht behaupten, dass man nun einen lustigen Film sehe. "Aber wenn Sie den Film sehen, werden sie sehen, was ich für einen lustigen Film halte."

"Ansporn" für Jessica Hausner

Die Preisverleihung zeitigte zuvor glückliche Gesichter: Jessica Hausner, die für "Lourdes" den Wiener Filmpreis für den besten österreichischen Spielfilm des vergangenen Jahres erhielt, sagte, die Auszeichnung werde ihr "ein Ansporn sein, in Zukunft ganz schwierige und seltsame und kontroverse Themen zu verfolgen".

Peter Kerekes, der Regisseur der ebenfalls mit dem Wiener Filmpreis prämierten Doku "Cooking History", erzählte, dass seine Großmutter ihm gesagt habe, dass sein Humor nur zu Hause verständlich sei. "Und ich glaube, sie hat recht: Für einen Ungar, der in der Slowakei lebt, fühlt sich Wien fast wie daheim an."

Der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik ging an den Chinesen Yu Guangyi für "Xiao Li Zi" (Survival Song), der überglücklich versprach, mit seinen Filmpreisen auch weiterhin die Familien seiner Hauptdarsteller aus dem Norden Chinas zu unterstützen. Der "Standard"-Publikumspreis ging an den Iraner Asghar Farhadi für "Darbareye Elly" (About Elly), der in seiner Grußbotschaft der Jury, dem Viennale-Team und dem Wiener Publikum herzlich dankte. Eine Lobende Erwähnung von der Wiener-Filmpreis-Jury erhielt zudem Gustav Deutsch für "Film ist. A Girl and a Gun".

Solidarität mit Audimax-Besetzern

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) freute sich über eine "einmal mehr sehr, sehr erfolgreiche Viennale". Er begrüßte auch die Solidarität des Festivals mit den protestierenden Studenten im Audimax, wo kurzerhand die Doku "Bock for President" gezeigt wurde.

"Ich könnte lange ausholen, um zu betonen, wie wichtig und richtig die Ansinnen der Studierenden sind und wie irritierend manche Stimmen aus der Politik, etwa zu Zugangsbeschränkungen, sind", ergriff Mailath-Pokorny Partei für die Audimax-Besetzer.

2010: Zusammenarbeit mit Godard

Die Viennale 2010 wird wieder in der zweiten Oktoberhälfte stattfinden. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Für das kommende Jahr kündigte Hurch eine breitere Zusammenarbeit mit dem französischen Filmemacher Jean-Luc Godard an. An den technischen Problemen beim Vorverkauf werde man arbeiten - "das wird nächstes Jahr nicht mehr passieren".

Erfolgreiche Viennale

Die Viennale verzeichnete heuer 94.800 Besucher und damit um 2700 Besucher mehr als bisher. Die Auslastung ist von 76,8 auf 79,6 Prozent gestiegen. Von insgesamt 345 Vorstellungen waren 124 ausverkauft.

(APA)

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