"Ein Funken mehr Respekt": Flüchtlingshel­fer kritisieren Mateschitz

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz
Red-Bull-Chef Dietrich MateschitzAPA
  • Drucken

Flüchtlingshelfer werfen dem Red-Bull-Chef "Zynismus" vor. Er hatte gemeint, dass keiner, der einst "'Willkommen' gerufen hat, sein Gästezimmer frei gemacht" habe.

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat am Wochenende in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ nicht nur sein neues Medienprojekt vorgestellt, sondern auch seine Ansichten zum Umgang mit den tausenden Flüchtlingen, die 2015 und 2016 nach Österreich gekommen bzw. durch die Republik weiter gereist sind, kundgetan. So hatte der 72-Jährige gesagt: „Ich rede darüber, dass keiner von denen, die 'Willkommen' oder 'Wir schaffen das' gerufen haben, sein Gästezimmer frei gemacht oder in seinem Garten ein Zelt stehen hat, in dem fünf Auswanderer wohnen können.“

Mehr als 50 Flüchtlingshelfer aus Salzburg fühlen sich von diesen Worten verletzt. Sie orten Zynismus, wie sie in einem Offenen Brief festhalten, der dem „Kurier“ vorliegt.

„Mit dieser Aussage, die nicht nur falsch sondern auch in höchstem Maße zynisch ist, verhöhnen Sie jene Menschen, die sich nun seit fast zwei Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren“, heißt es in dem Schreiben. Und: „Für dieses ehrenamtliche Engagement brauchen wir keinen Applaus, denn wir tun all dies aus der ehrlichen Überzeugung heraus, dass es richtig ist.“ Allerdings: „Ein Funken mehr Respekt wäre angebracht gewesen.“

"Ein einfaches Danke hätte gereicht, Herr Mateschitz"

Abseits des Briefes gab es auch auf Facebook Kritik an den Äußerungen von Mateschitz. Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas, postete auf seinem dortigen Profil: „All das, was hier geleistet wurde, verdient unabhängig von politischer Gesinnung oder Überzeugung Dank, Respekt und Wertschätzung! Ein einfaches Danke hätte gereicht, Herr Mateschitz. Da Sie dieses 'Danke' nicht über die Lippen bekommen haben, möchte ich das im Namen der Caritas an all diese großartigen Menschen übernehmen. Danke, und schön, dass es euch gibt!“

>>> Bericht im „Kurier“

>>> Facebook-Seite von Klaus Schwertner

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.