Wiens ÖVP-Landesparteiobmann kritisiert Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger. Gangbetten seien für die Patienten "untragbar".
Wien. Die Feststellung der Volksanwaltschaft, wonach im Zusammenhang mit Gangbetten in praktisch allen Wiener Gemeindespitälern ein „Missstand“ und „eklatantes Systemversagen“ vorliegt (die „Presse“ berichtete exklusiv), ist für den Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel ein „klarer Beleg für die verantwortungslose Gesundheitspolitik in unserer Stadt“.
Trotz der massiven Kritik und der offenkundigen Problematik sei „seitens Ex-Stadträtin Sonja Wehsely stetig Realitätsverweigerung betrieben und die Situation verharmlost“ worden. Jetzt müssten die vom Krankenanstaltenverbund angekündigten Maßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Es sei aber weiterhin ein „Armutszeugnis“ für die Stadtregierung, dass es kein eindeutiges politisches Bekenntnis gegen Gangbetten seitens Stadträtin Sandra Frauenberger gebe. Blümel: „Gangbetten sind untragbar für die Patienten und für eine Weltstadt wie Wien schlichtweg unwürdig.“
Prüfung durch Volksanwalt
Der von der SPÖ nominierte Volksanwalt Günther Kräuter hatte nach einem Prüfverfahren in Gemeindespitälern im Gespräch mit der „Presse“ beklagt, dass Gesundheitsstadträtin Frauenberger (SPÖ) kein klares Bekenntnis gegen Gangbetten abgegeben habe. Dieses sei notwendig, „damit es in keinem Krankenhaus in Wien auch nur ein Gangbett gibt“.
(kb)