Aktion 20.000: Duzdar ist "wütend" auf das Finanzministerium

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Die Schaffung von 1000 Bundesstellen für Langzeitarbeitslose über 50 werde von ÖVP-Seite blockiert, kritisiert die Staatssekretärin für den Öffentlichen Dienst.

Die Staatssekretärin für den Öffentlichen Dienst, Muna Duzdar (SPÖ), wirft dem Koalitionspartner ÖVP Verhinderungstaktik bei der Aktion 20.000 vor. Die Schaffung von 1000 Bundesstellen für Langzeitarbeitslose über 50 werde von ÖVP-Seite blockiert. "Es macht mich wütend, dass das Finanzministerium das verhindern möchte", wird Duzdar in den "Vorarlberger Nachrichten" vom Donnerstag zitiert.

Das Vorbringen des Finanzressorts, das sei rechtlich nicht möglich, ist für Duzdar "eine Ausrede und ein vorgeschobenes Argument. Diese Jobs sind ein Beitrag zur Aktion 20.000." Die 1000 Stellen beim Bund wären unbefristet.

1000 ältere Langzeitarbeitslose sollen im Verwaltungsbereich beschäftigt werden: In Schulen könnten sie Lehrer von Bürokratie entlasten, damit diese mehr bei den Kindern sein können. Bei der Polizei könnten sie Akten abarbeiten, erläuterte Duzdar. "Das war schon beschlussreif, es hätte vergangene Woche im Parlament beschlossen werden können", sagte Duzdar auch gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". "Die ÖVP hat das aber in letzter Minute verhindert. Daher kann ich mit dem Aufnahmeprozess nicht beginnen."

Dabei gebe es schon viele Anwärter: Dass sich der Koalitionspartner dagegen stemme, sei unverständlich - und ein Affront gegenüber Menschen mit viel Berufserfahrung: "Auf diese Expertise darf die Gesellschaft nicht verzichten. Es gibt nichts Schlimmeres, als solchen Leuten zu signalisieren, dass sie nicht mehr gebraucht werden."

(APA)

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