70 Jahre Fotoagentur Magnum: Die Besten der Welt

„Nearer to the news.“ Magnum-Treffen in Paris 1950: Werner Bischof, Robert Capa, Maria Eisner.
„Nearer to the news.“ Magnum-Treffen in Paris 1950: Werner Bischof, Robert Capa, Maria Eisner.(c) ©Werner Bischof / Magnum / Picturedesk
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27. April 1947, New York. An einem Tisch im Museum of Modern Art wird ein Mythos begründet: der Mythos Magnum. Wie aus einer kleinen, feinen Fotoagentur ein global agierender Medienkonzern wurde.

Ich habe den Vertrag von Magnum in Händen“, schrieb der Schweizer Fotograf Werner Bischof am 9. September 1948 triumphierend aus Helsinki, wo er gerade arbeitete. Bischof war der erste Fotojournalist, den die im Jahr zuvor gegründete Fotografenkooperative Magnum zum Beitritt einlud. Dieses Angebot sollte ihm eine fulminante Weltkarriere eröffnen, die freilich schon nach wenigen Jahren wieder zu Ende war. Denn im Mai 1954 verunglückte Bischof während einer Reportage in Peru tödlich. Im selben Jahr kam Robert Capa, der Gründungsvater und informelle Chef von Magnum, im Indochinakrieg durch eine Mine ums Leben. Zwei Jahre später starb ein weiterer wichtiger Magnum-Fotograf, David Seymour (Chim), während der Suezkrise.

Magnum-Fotografen lebten damals gefährlich. Aber das Risiko war auch Teil des Magnum-Mythos, den die Agentur von Anfang an sorgfältig kultivierte. 1952 brachte Robert Capa, das Credo der Agentur auf den Punkt: „When Suez and Teheran are burning, the quiet middle between the two is not going to excite editors very much. If you want to do sad stories, you have to get nearer to the news.“ Magnum hatte immer den Anspruch, mit der Kamera am Puls der Zeit zu sein. Das bedeutete: das Leben aufs Spiel zu setzen auf der Jagd nach spektakulären Aufnahmen, Zeugnis abzulegen auch über die dunkelsten Seiten dieser Welt – Katastrophen, Krieg, Gewalt, Terror. Dieser Tage feiert die legendäre Fotoagentur ihren 70. Geburtstag. Lassen wir aus diesem Anlass die Geschichte der Agentur Revue passieren. Und fragen wir: Was ist aus dem Haufen unerschrockener Fotografen, die im Frühjahr 1947 bei einem Mittagessen im New Yorker Museum of Modern Art beschlossen, künftig als fotografische Kooperative zu arbeiten, eigentlich geworden?

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