Steirischer Apple-Zulieferer ams schreibt Verlust - Aktie hebt ab

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Sensor- und Chiphersteller ams hat im ersten Quartal rote Zahlen geschrieben. Das steirische Unternehmen will heuer mehr als 400 Millionen Euro investieren. Die Aktie legt um 20 Prozent zu.

Der in der Schweiz börsenotierte steirische Sensor-und Chipherstellers ams hat im ersten Quartal 2017 im Gegensatz zum Vorjahresquartal einen Verlust gemacht. Auf das Ergebnis drückte vor allem die Unterauslastung des Produktionsstandorts in Singapur. Das Nettoergebnis lag bei minus 16,2 Millionen Euro nach plus 13,6 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 149,3 Millionen Euro.

ams beliefert neben Apple und Samsung auch andere große Unternehmen im Bereich Unterhaltungselektronik, Industrie, Medizintechnik und Automotive. "Ohne Einbezug des Heptagon-Geschäfts stieg der Umsatz im Vergleich zum vierten Quartal 2016 sequentiell leicht an und lag damit ebenfalls oberhalb der publizierten Erwartungen", teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Im Jahr 2016 hatte ams die damals defizitäre Optik-Sensorfirma Heptagon Advanced Micro-Optics mit Sitz in Singapur übernommen. ams zahlte für Heptagon in zwei Tranchen rund 850 Millionen Euro.

Das Unternehmen zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung des Consumer- und Smartphone-Geschäfts. Es habe "attraktive Ergebnisse im ersten Quartal" geliefert, weil höhere Auslieferungen realisiert werden konnten. Auch das Industrie-, Medizintechnik- und Automotive-Geschäft habe sich "erfreulich" entwickelt.

Der Sensor- und Chiphersteller erwartet im zweiten Quartal 2017 ein "sequentielles Umsatzwachstum" bei Umsätzen von 174 bis 181 Millionen Euro und eine bereinigte operativen Marge im Bereich der Gewinnschwelle. Das Heptagon-Geschäft hingegen soll im zweiten Quartal ein wenig verändertes Umsatzentwicklung zum Vorquartal aufweisen wird. "Die Vorbereitungen für Produkthochläufe im zweiten Halbjahr 2017 verlaufen vollständig nach Plan, zugleich führen erhöhte Kundenprognosen und eine höhere Umsatzpipeline zu einer starken Anhebung der Investitionen", heißt es in der Mitteilung. Das mittelfristige Umsatzwachstumsziel sei derzeit in Überarbeitung "nach oben".

Für das zweite Halbjahr rechnet ams mit hochvolumigen Produktanläufen im Consumer-Geschäft und erwartet eine erhöhte Umsatzpipeline für 2017 und besonders 2018. Die Gesamtinvestitionen sollen heuer bei 400 bis 450 Millionen Euro liegen, um unter anderem zusätzliche Anlageninvestitionen für optische Beschichtungen und eine Beschleunigung des Kapazitätsausbaus an den ams-Standorten in Singapur zu erreichen. ams will dadurch auf erwartete Kundenbestellungen bis ins Jahr 2018 gerüstet sein.

Aktie hebt ab

ams gehört zu den teuersten Unternehmen Österreichs. Die Aktie hat sich von Jahresbeginn bis einschliesslich Montag um 86 Prozent verteuert, war ist damit Topperformer am gesamten Züricher Markt. Zum Vergleich: Topperformer am Wiener Markt ist Nebenwert SW Umwelttechnik mit einem Plus von 60 Prozent vor Lenzing mit Plus 45 Prozent.

Der Aufwärtstrend wurde auch durch ein Verlust-Quartal nicht gestoppt. Am Dienstag verteuerte sich das ams-Papier gleich zu Handelsbeginn um mehr als 20 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 64,60 Franken Der Börsewert des Unternehmens schnellte auf mehr als 5,4 Milliarden Franken.

Analysten von Stifel sehen den Plafond damit erreicht. Sie hoben am Dienstag das Kursziel von 50 auf 64 Franken an.

(APA)

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