Der Präsident und die Islamophobie

APA/GEORG HOCHMUTH
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Über Van der Bellens zu einseitige Solidarität.

Alexander Van der Bellen war bisher für zweierlei bekannt: Für ironische Bonmots. Und dafür, dass er ein wenig länger nachdenkt, bevor er spricht. Beides trifft auf seine Aussage „Es wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen – alle – als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun“ bei Nachsicht aller Taxen nicht wirklich zu. Und der nachfolgende Vergleich mit den Juden zur NS-Zeit macht die Sache nicht besser.

Die unkritische Übernahme des Begriffs „Islamophobie“ auch nicht. Nicht dass es Islamfeindlichkeit nicht gäbe, aber „Islamophobie“ wird heute inflationär als Kampfbegriff verwendet, um Kritiker des Islam – auch muslimische Kritiker – mundtot zu machen. Diese würden sich auch über Solidarität freuen.

Alexander Van der Bellen hätte bei seiner bisherigen Haltung bleiben sollen: Ein wenig nachdenken, bevor er spricht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2017)

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