In ihrem Roman „Flugschnee“ erzählt Birgit Müller-Wieland eindrücklich, welche Löcher das Verschwinden in das Leben der Zurückgebliebenen reißen kann.
Anfang März 2015 sind laut Bundeskriminalamt in Österreich 824 Personen abgängig. Erwachsene, Kinder, Jugendliche, manche verunglückten in abgelegenen Gebieten, einige fielen Gewaltverbrechen zum Opfer, wieder andere verschwanden freiwillig und bleiben absichtlich unauffindbar. Welche Löcher dieses Verschwinden in die Leben der Zurückbleibenden reißen kann, erzählt Birgit Müller-Wieland eindrücklich in ihrem Roman „Flugschnee“.
Simon ist Anfang 30, als seine Schwester Lucy sowie seine Eltern, Arnold und Vera, am Beginn des Romans sein spurloses Verschwinden bemerken. Für sie wird es Anlass für eine Reise in die Vergangenheit, die uns an einen Dezembertag in Simons und Lucys Kindheit führt: zu jenem Tag, an dem sich im Haus der Großeltern anlässlich eines überraschenden Besuchs mancherlei Lebensgeschichte offenlegt.