Sind Manager ihre Gagen wert?

Die Deutsche Bank hat ihren Managern die Bonuszahlungen gestrichen. In vielen Konzernen gibt es nach wie vor Boni trotz schwacher Performance.
Die Deutsche Bank hat ihren Managern die Bonuszahlungen gestrichen. In vielen Konzernen gibt es nach wie vor Boni trotz schwacher Performance.(c) REUTERS (Kai Pfaffenbach)
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Auch schlechte Manager kassieren hohe Boni, lautet der allgemeine Tenor. Eine Studie des Wirtschaftsforschers Ernst Fehr bestätigt diese populäre Annahme nun größtenteils.

Zwölf Millionen Euro Abfindung für nur 13 Monate Arbeit. Spätestens seit Christine Hohmann-Dennhardt mit einem derart dotierten Trostpflaster aus dem VW-Vorstand ausgeschieden ist, sind Managergagen ein Wahlkampfthema. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will Managergehälter per Gesetz begrenzen. In Österreich hat man im Zuge der jüngsten Steuerreform den Spitzensteuersatz für Gagen-Millionäre auf 55 Prozent erhöht. Auch eine Möglichkeit, Managerbezüge zu reduzieren. Fest steht: Die Diskussion über angeblich überteuerte Managergehälter und intransparente Boni zieht sich durch Europa. „Sind diese Manager ihre Gagen überhaupt wert?“ tönt es vielerorts.

Dieser Frage gingen Wirtschaftsforscher der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit FehrAdvice & Partners nach. Unter der Leitung des renommierten österreichischen Wirtschaftsforschers Ernst Fehr wurden knapp 60 börsenotierte Unternehmen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich untersucht. Es wurde erhoben, ob eine leistungsgerechte Manager-Vergütung vorliegt oder nicht. Und das Ergebnis ist ernüchternd. „In den untersuchten Märkten existiert keine systematische Verbindung zwischen Vergütung und Leistung – eine „Pay for Performance“-Logik ist daher nicht systematisch verbreitet“, heißt es in der Studie, die der „Presse am Sonntag“ exklusiv für Österreich vorliegt.

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