Glosse

SPÖ als gespaltene Partei

Für Bürgermeister Michael Häupl ist das Ergebnis des SPÖ-Parteitags der traurige Abschluss einer an sich glanzvollen politischen Karriere.

Für seinen Möchtegern-Nachfolger Michael Ludwig dagegen ein Desaster. Die Ambitionen auf den Bürgermeisterposten könnten sich damit schon erledigt haben. Ein Vorsitzender, der einen großen Teil der Partei gegen sich hat, ist schwer vorstellbar – es sei denn, die SPÖ riskiert eine Spaltung.

Die droht aber ohnehin: Wichtiger als die personelle Diskussion scheint im Moment die Klärung der inhaltlichen Ausrichtung der Sozialdemokraten. Denn die Flügelkämpfe werden nicht einfach verschwinden, wenn ein neuer Vorsitzender, und sei es ein Kompromisskandidat, kommt. Das könnte auch den Wahlkampf von Christian Kern auf Bundesebene gefährden. Eine zerstrittene Partei ist schwer mobilisierbar.

Kern ist damit auch als Parteichef erstmals wirklich gefordert. An ihm liegt es, eine Richtung vorzugeben und die Partei hinter sich zu einen. Michael Häupl wird ihm dabei kaum helfen können. Der spielt jetzt die Rolle der „lame duck“. 

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