Prozess der Einsamkeit

Monumental: Der denkmalgeschützte Große Schwurgerichtssaal im Grauen Haus. Doch manche Prozesse dort wirken verloren.
Monumental: Der denkmalgeschützte Große Schwurgerichtssaal im Grauen Haus. Doch manche Prozesse dort wirken verloren.Die Presse
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Weil kein anderer Gerichtssaal frei war, fand der Prozess gegen einen kleinen Dieb im größten Schwurgerichtssaal des Landes statt. Nicht nur der Beschuldigte wirkte einsam und verloren. Dies galt auch für die (prominente) Richterin: Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner.

Man ärgert sich manchmal. Der Prozess, bei dem man zuschauen möchte, ist schon voll. Soll heißen: Öffentlichkeitsgrundsatz gut und schön, aber keine freien Plätze mehr für Zuschauer. Dieser Tage im Grauen Haus, wie das Straflandesgericht Wien im Volksmund genannt wird, ist es umgekehrt.

Im denkmalgeschützten Großen Schwurgerichtssaal ist kein einziger der 140 Sitzplätze besetzt. Angesichts der monumentalen Ausmaße dieser historischen Stätte erscheint der Beschuldigte fast wie eine Miniatur: Florin U., ein Mann, der schon mehrmals in sein Heimatland Rumänien abgeschoben worden ist, aber hartnäckigerweise immer wieder nach Österreich zurückkehrt. Und nun hierzulande als Seriendieb vor Gericht steht.

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