Macron holt nach TV-Duell in Umfrage auf

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Eine Befragung des Instituts Opinionway sieht den En-Marche-Kandidaten mit 61 Prozent vorn. Le Pen kann demnach nur mit 39 Prozent rechnen.

Bei der Präsidentenwahl in Frankreich hat der partei-unabhängige Kandidat Emmanuel Macron laut Umfrage einen klaren Vorsprung vor seiner rechtsextremen Rivalin Marine Le Pen.

Die am Donnerstag veröffentlichte Befragung des Instituts Opinionway sieht ihn mit 61 Prozent vorn. Le Pen kann demnach nur mit 39 Prozent rechnen. Beide Kandidaten hatten sich am Mittwochabend im letzten TV-Duell vor der Wahl am Sonntag kräftig beharkt. Nach Meinung der Zuschauer entschied der pro-europäische Kandidat die Debatte am Mittwochabend für sich.

Nach einer Andeutung der Rechtspopulistin Le Pen über ein mögliches "Offshore-Konto auf den Bahamas" stellte Macron am Donnerstag unterdessen Strafanzeige. Die Anzeige gegen Unbekannt lautet unter anderem auf "Fälschung" und "Verbreitung einer Falschnachricht", wie das Umfeld des parteilosen Ex-Wirtschaftsministers mitteilte.

Strafanzeige nach Vorwürfen Le Pens

Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete umgehend Vorermittlungen ein. Le Pen hatte beim TV-Duell mit Macron am Mittwochabend angedeutet, ihr Rivale könnte ein heimliches Auslandskonto besitzen: "Ich hoffe, dass man nicht herausfinden wird, dass Sie ein Offshore-Konto auf den Bahamas haben." Macron warf ihr umgehend Verleumdung vor.

Nach Angaben aus Macrons Umfeld war diese "Fake News" zunächst von einem anonymen Nutzer im Onlineforum "4chan" gepostet worden und machte dann in den sozialen Netzwerken die Runde. Verbreitet wurden die Angaben demnach unter anderen von Anhängern von US-Präsident Donald Trump und von Nutzerkonten mit Verbindungen zu den russischen Medien Sputnik und RT. Demnach zirkulieren Dokumente mit einer gefälschten Unterschrift Macrons.

Der sozialliberale Reformpolitiker warf Le Pen am Donnerstag vor, "Lügen" und "Fake News" zu verbreiten, die von Internetseiten mit teilweise "russischen Interessen" stammten. Die französische Regierung hatte immer wieder vor einer russischen Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl in Frankreich gewarnt, unter anderem durch Hackerangriffe und die Verbreitung von Falschinformationen.

Le Pen gilt als ausgesprochen russlandfreundlich. Im März empfing der russische Präsident Wladimir Putin die Front-National-Kandidatin in Moskau.

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