"Noch sind Elektroautos dreckiger"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Miba-Chef Mitterbauer kritisiert die „verlogene Debatte“ über Elektroautos und würde gerne mehr Mathematiker einstellen. Leider findet er sie am heimischen Arbeitsmarkt nicht.

F. Peter Mitterbauer leitet eines der größten Familienunternehmen Österreichs. Die Miba-Gruppe mit Stammsitz im oberösterreichischen Laakirchen beschäftigt weltweit 5800 Menschen, 2400 davon in Österrreich. Die Hälfte des 752 Millionen-Euro-Umsatzes verdankt das Unternehmen seinen Kunden in der Autoindustrie. Miba steht examplarisch für die österreichische Automobil-Zulierferindustrie.

Was bedeutet die Abkehr vom Verbrennungsmotor für die 450.000 Beschäftigten, deren Jobs in Österreich direkt am Diesel- oder Benzinmotor hängen? Für Mitterbauer ist die Diskussion über das Elektroauto verlogen. Denn 50 Prozent des Stroms in Europa kommt aus Kohle- und Gaskraftwerken. "Elektroautos sind dreckiger", sagt er und ärgert sich über Politiker, die den Kauf von teuren Tesla-Flitzern mit Steuergeld fördern. Das Geld wäre in der Forschung und Bildung besser investiert, kritisert er. Aktuell sucht sein Unternehmen händeringend Mathematiker. Einen einzigen habe man zuletzt in Österreich gefunden. Der Rest der hochqualifizierten Spezialisten kommt aus Ungarn, der Slowakei und sogar aus Syrien.

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