Die Verhandlungsleiter von Russland, der Türkei und dem Iran unterzeichneten im kasachischen Astana am Rande der dortigen Syrien-Gespräche ein Memorandum.
Russland, die Türkei und der Iran haben sich auf die Einrichtung von Schutzzonen in Syrien geeiningt. Am Rande der Syrien-Verhandlungen in der kasachischen Hauptstadt Astana unterzeichneten die Delegationsleiter der drei Länder am Donnerstag ein entsprechendes Memorandum.
Russland treibt die Einrichtung von Schutzzonen im Bürgerkriegsland Syrien voran. In diesen Gebieten soll die Zivilbevölkerung Zuflucht finden, die unter dem blutigen Bürgerkrieg besonders leidet. Die genauen Pläne für die vereinbarten Schutzzonen sind allerdings nicht bekannt. Sicherheitsexperten haben wiederholt die Durchsetzbarkeit solcher Pläne infrage gestellt.
In Astana kamen nachmittags alle Beteiligten der Syrien-Gespräche zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen: Vertreter von Regierung und Opposition aus Syrien, die vermittelnden Länder, der UN-Sonderbeauftragte im Syrien-Konflikt, Staffan de Mistura, und ein US-Vertreter.
Russland, die Türkei und der Iran garantieren bereits die seit Jahresende 2016 geltende Waffenruhe in Syrien, die allerdings immer wieder gebrochen wird.
Syrien-Gespräche in Genf und Astana
Der russische Staatschef Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan und mit US-Präsident Donald Trump über die Schutzzonen gesprochen.
Die Gespräche in Astana laufen zusätzlich zu den unter UNO-Vermittlung stattfindenden Syrien-Verhandlungen in Genf. Dabei haben die Genfer Gespräche ein stärker auf politische Fragen ausgerichtetes Profil, in Astana stehen Sicherheitsfragen im Vordergrund. Substanzielle Fortschritte haben beide Gesprächsrunden bisher nicht erzielt.
Während Russland die syrische Führung um Präsident Bashar al-Assad unterstützt, steht die Türkei auf der Seite der gemäßigten Aufständischen. Gemeinsam mit dem Iran haben Russland und die Türkei die Schirmherrschaft über die Gespräche in Astana.
(APA/Reuters/AFP/dpa/red.)