Bau-Preisabsprachen: Auch Razzien bei Swietelsky und Habau

APA/HARALD SCHNEIDER
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Der Skandal um mögliche Preisabsprachen durch große österreichische Baufirmen zieht immer weitere Kreise.

Der Skandal um mögliche Preisabsprachen durch große österreichische Baufirmen zieht immer weitere Kreise. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten hat es auch bei den Baukonzernen Swietelsky und Habau Razzien gegeben. Beide zeigten sich kooperativ. Dem Vernehmen nach dürfte die Großrazzia der Justiz nächste Woche bei kleineren Firmen weitergehen.

Es habe in der Zentrale in Linz eine Durchsuchung gegeben, bestätigt Swietelsky-Geschäftsführer Karl Weidlinger der Zeitung. Man prüfe auch intern. Die Ermittlungen seien erst ganz am Anfang. "Wenn es Unregelmäßigkeiten gegeben haben sollte, dann kann das nur in lokalen Einheiten der Firmengruppe gewesen sein", sagte er.

Dem Vernehmen nach prüfen die Justiz und die Bundeswettbewerbsbehörde mutmaßliche Preisabsprachen bei einer ganzen Reihe von Tiefbauprojekten, etwa auf der Pyhrnautobahn, der Südautobahn und der Koralm-Bahnstrecke.

Bei Habau habe es Hausdurchsuchungen an drei Standorten gegeben, sagte Firmensprecherin Toril Fosen: "Wir können die Vorwürfe nicht nachvollziehen." Man sei an einer lückenlosen Aufklärung interessiert und kooperiere in vollem Umfang. Kreisen zufolge waren bei Habau die Konzernzentrale in Perg und die zentralen der Tochterfirmen Held & Francke in Linz sowie Östu-Stettin in Leoben Ziel der Ermittler.

Die Bauunternehmen sollen von 2008 bis 2014 untereinander abgesprochene Scheinangebote gelegt haben. Somit wäre schon vorher klar gewesen, wer einen gewissen Auftrag bekommt. Jene Firma, die nicht zum Zug kam, soll von derjenigen, die den Auftrag erhielt, eine Abschlagszahlung bekommen haben. Der mutmaßliche Schaden könnte rund 100 Millionen Euro betragen. Es gilt für alle Firmen die Unschuldsvermutung.

(APA)

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