Aktieninvestments: Growth oder Value?

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Wachstumsorientiert oder doch solide: Daran scheiden sich die Geister.

Soll man als Anleger eher auf dynamische Wachstumsunternehmen setzen oder auf stabile und solide Werte? Für Aktieninvestoren wird das oft zur Grundsatzfrage. Die dänische Sparinvest ging der Sache auf den Grund: Senior Research Analyst Henrik Amilon verglich die durchschnittlichen Erträge beider Kategorien und kam zu dem Ergebnis, dass gerade der beginnende Aufschwung ein attraktiver Zeitpunkt sei, um in Value-Aktien zu investieren.
Die Studie beleuchtete den Zeitraum von 1926 bis August 2009 und umfasste somit 15 vollständige Konjunkturzyklen. Das Ergebnis: Aktien mit einem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis – also typische Value-Titel – erholen sich am schnellsten von einer Rezession und profitieren auch in der Aufschwungphase besonders stark. Hier bringen sie den höchsten Mehrertrag gegenüber Growth-Werten. Letztere haben laut dieser Studie nur in der Phase des fortgeschrittenen Abschwungs die Nase vorn. Als Beleg dafür zieht Amilon die Kursentwicklung zwischen 9. März und 5. Oktober 2009 heran: In dieser Zeit habe der MSCI World Value Index den MSCI World Growth Index um 18 Prozentpunkte übertroffen.

Oft schwer erkennbar?


Dessen ungeachtet gibt es Fondsmanager, die auch in der aktuellen Marktphase auf Growth setzen – und das ebenfalls mit gutem Grund. Echte Value-Werte seien oft schwierig zu identifizieren, meint Greg Aldridge, Manager des M&G Global Growth Fund. Jene Faktoren, die langfristigen Wert ausmachen, würden vom Markt leicht übersehen, etwa weil deren Einfluss auf die künftige Performance des Unternehmens unterschätzt werde – oder aber, weil Investoren sich auf kurzfristige Faktoren konzentrieren.
Als Auswahlkriterien für Growth-Titel kommt aus seiner Sicht alles in Betracht, was das Unternehmen zu schnellerem Wachstum im Vergleich zu Mitbewerbern oder Gesamtmarkt befähigt. Zu beachten seien etwa das Ansteigen des Marktanteils, geografisch günstigere Standorte oder attraktivere Produkte. Zu berücksichtigen sei allerdings auch die Nachhaltigkeit der Erträge.

("Financial Presse", 13.11.2009)

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