Der falsche Fuffzger aus dem Internet

In Sachen Falschgeld gibt es neue Trends. Gefälschte 50-Euro-Scheine werden im Internet verkauft

Das Bundeskriminalamt (BK) macht auf einen neuen Trend in Sachen Falschgeld aufmerksam: Imitierte Banknoten werden in kleinen Mengen im Internet bestellt und mittels Zustelldiensten verteilt. Bezahlt wird mit Bitcoins, bei den "Kunden" handelt es sich in der Regel um junge Leute.

Für zehn gefälschte 50-Euro-Scheine hat ein Besteller, dem die Fahnder bald auf die Schliche gekommen sind, aus diese Weise umgerechnet 130 Euro bezahlt, also rund ein Drittel des Nennwerts. "Nach unseren Erkenntnissen verwenden die jungen Leute das Geld für Bedürfnisse des Alltags", sagte BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au am Donnerstag der APA. In Verkehr gebracht werden die "Blüten" vorwiegend dort, wo es um den raschen Bargeldumschlag geht oder in Lokalen mit spärlicher Beleuchtung.

Schlechte Fälschung

Die Qualität der nachgemachten Banknoten ist nämlich nicht besonders toll. "Es sind keine Fälschungen, die man nicht erkennt, wenn man auf die Sicherheitsmerkmale achtet", erklärte Kriegs-Au. Die Zentralbanken empfehlen grundsätzlich das Prinzip "Fühlen - Sehen - Kippen", um gefälschte Scheine zu erkennen.

Bei den neuen Fünfzigern, die seit 4. April ausgegeben werden, gibt es als besonderes Sicherheitsmerkmal ein Porträtfenster, das durchsichtig wird, wenn man den Geldschein gegen das Licht hält. Sichtbar wird dann ein Porträt der griechischen Mythenfigur Europa. Auf der Vorderseite ändert die glänzende Zahl "50" beim Kippen die Farbe.

Der Umstand, dass das Gros der alten Fünfziger bald nicht mehr in Umlauf sein wird, bringt die Falschgeldproduzenten derzeit in einen gewissen Zugzwang: Sie sind bemüht, ihre Bestände an solchen Scheinen noch rasch unter die Leute zu bringen. Fälschungen der neuen Fünfziger sind bis jetzt nicht aufgetaucht, wohl aber der 20-Euro-Noten, die sich seit November 2015 in Umlauf befinden. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Andreas Treichl: Künstliche Intelligenz wird wird die Bankenbranche stark verändern
Unternehmen

Erste-Chef Treichl: "Digitalisierung wird unsere Gesellschaft verändern"

Er wisse nicht, ob die rund 50.000 Angestellten der Erste Group noch den gleichen Job in 15 bis 20 Jahren haben werden, sagt Bank-Chef Andreas Treichl.
Online-Banking allein reicht nicht. Die Kunden sind auch sehr sensibel, was die Gebühren betrifft.
Österreich

Banken verschlafen die Digitalisierung

Schon 51 Prozent der Österreicher wickeln ihre Bankgeschäfte vorwiegend digital ab. Allerdings nutzen die heimischen Banken das Potenzial neuer Technologien zu wenig.
Hand with smart phone mobile paying at a cafe model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxH
Österreich

Führende Notenbanker wollen Bezahlen ohne Bargeld beschleunigen

Die Verbraucher sollen in Echtzeit zahlen können. Europa dürfe nicht hinter der Entwicklung bei den digitalen Bezahlsystemen zurückbleiben, warnen Notenbanker.
OeNB-Chef Ewald Nowotny
Österreich

Nowotny: „Bitcoin wird keine legale Währung“

Nationalbank-Chef Ewald Nowotny lehnt im "Presse"-Interview die Einschränkung von Bargeld ab. Von Geld aus dem Internet hält er wenig. Kreditnehmern rät er, sich langfristig niedrige Fixzinsen zu sichern.
Die EZB wird an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten.
Euro

Bargeld steht Negativzinsen im Weg

Hängt die Bargelddiskussion mit der extrem lockeren Geldpolitik zusammen? Ja, sagt WU-Ökonom Stefan Pichler: „Wenn die Zinsen wieder steigen, fällt diese Debatte auch weg.“

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.