Opernfreunde können heute all ihren Leidenschaften via Internet frönen. Dort zelebriert man nämlich den 450. Geburtstag des ersten Musiktheater-Meisters ebenso wie die Rollendebüts der jüngsten Stars.
Harnoncourts Monteverdi-Zyklus
Jean-Pierre Ponnelle, 1979
450 Jahre Claudio Monteverdi – das ist ein Grund zum Feiern für Musikfreunde, denn die musiktheatralischen Schöpfungen dieses Großen der Musikgeschichte waren die Initialzündung zur europäischen Opernleidenschaft. Dank der Besinnung auf historische Aufführungspraktiken stehen die erhaltenen einschlägigen Kompositionen Monteverdis nun seit geraumer Zeit wieder auf den internationalen Spielplänen.
Die ersten weltweit beachteten Versuche mit Monteverdi-Opern in der Neuzeit startete übrigens Nikolaus Harnoncourt im Verein mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle in Zürich. 1979 wurden die epochemachenden Produktionen aufgezeichnet – auch wer sie vielleicht anlässlich des Gastspiels im Theater an der Wien live erlebt hat (als solche Begegnungen mit der Hochkultur bei den Festwochen noch möglich und erwünscht waren) freut sich über die Wiederbegegnung per Stream: „Fidelio“ hat die „Krönung der Poppea“ und die „Heimkehr des Odysseus“ online gestellt – und die Aufführung der prachtvollen Marienvesper im Grazer Dom, 1986, gleich dazu, bei der Harnoncourt seinen Concentus und ein illustres Solistenensemble befehligte. Begegnungen mit Pioniertaten kompositorischer und interpretatorischer Natur.