SPÖ: Michael Häupl läuft die Zeit davon

Bürgermeister Michael Häupl.
Bürgermeister Michael Häupl.(c) imago/Roland M�hlanger (Bildagentur Mühlanger / Roland)
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Die sich abzeichnende Neuwahl durchkreuzt die Pläne des Wiener Bürgermeisters. Ein Spiel auf Zeit ist nicht mehr möglich, was Auswirkungen auf den roten Flügelkampf und die Häupl-Nachfolge in Wien hat.

Wien. Es läuft nicht gut für Michael Häupl. Der (früher als erwartet vollzogene) Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner und die Ansage von Außenminister Sebastian Kurz in Richtung Neuwahlen kippen den Zeitplan des Wiener Bürgermeisters – womit Häupl (wieder) unter Druck gerät. Immerhin wirken sich die Ereignisse auf Bundesebene direkt auf die wichtigste Landespartei von Kanzler Christian Kern aus. Und dort beeinflussen sie nicht nur den Richtungsstreit in der Wiener SPÖ.

Mit Neuwahlen im Herbst verschlechtern sich die Chancen mancher Kandidaten auf die Häupl-Nachfolge radikal. Hintergrund ist die mehrfache Ankündigung des Wiener Bürgermeisters, sich nach der Nationalratswahl zurückzuziehen – womit seine Nachfolge geregelt, der Richtungsstreit geklärt und der Flügelkampf in der Wiener SPÖ beendet würde. Allerdings hatte Häupl diese Ankündigung nur unter Druck der bevölkerungsreichen Wiener SPÖ-Flächenbezirke getätigt – zu einem Zeitpunkt, als mit einer Nationalratswahl erst Ende 2018 gerechnet wurde. Und es gilt als offenes Geheimnis, dass Häupl diese Zeit nutzen wollte, um eine Alternative zu Wohnbaustadtrat Michael Ludwig aufzubauen. Immerhin wird Ludwig von jenen bevölkerungsreichen Flächenbezirken forciert, die Häupl öffentlich zur Regelung seiner Nachfolge aufgefordert haben. Also zum Rücktritt.

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