Nein, Herr Bundeskanzler: Politik ist Arbeit, nicht Inszenierung!

Die Kanzlerpartei und ihr Chef konzentrieren sich auf Taktik und erscheinen als gelenkt von einem Berater. In Arbeit für das Land wäre die Energie besser investiert.

Seit Monaten vollzieht sich vor unseren Augen ein Schauspiel, das sich erst bei näherer Betrachtung erschließt. Während von Regierungsseite ständig betont wurde, man wolle endlich die großen Reformen angehen, passierte in Wahrheit das genaue Gegenteil. Mit dem Wechsel an der SP-Spitze keimte die Hoffnung unter den Bürgern, doch sie sollte sich als trügerisch erweisen. Spätestens ab Herbst feuerte der neue Kanzler Christian Kern eine Rakete nach der anderen, die sich bunt schillernd dem staunenden Publikum darboten. Immerhin hatte Kern selbst postuliert, dass Politik zu 95 Prozent aus Inszenierung bestehe – und daran hielt er getreulich fest.

Es begann mit der Mitgliederbefragung zu CETA – einer Materie, die keiner durchblickte. Es folgte ein Pensionistenhunderter quasi als Weihnachtsgeschenk. Und dann ging es flugs weiter mit dem Start einer Bundesländer-Tour (zwecks Volksnähe) und einer One-Man-Show namens „Plan A“, dem Inbegriff der politischen Inszenierung. Immerhin hatte Kern neben sonstigen Beratern inzwischen noch einen internationalen Profi engagiert. Willig tanzten der Kanzler und seine Minister nach dessen Pfeife. Besonders augenfällig wurde dies in der letzten Zeit etwa durch den – peinlichen – „Pizza-Boten“-Auftritt des Kanzlers.

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