Experten geben in Sachen Schweinegrippe Entwarnung – und auch die Impfung dagegen sei harmlos. Rein rechnerisch sei anzunehmen, dass hierzulande etwa 1600 Patienten ins Spital aufgenommen werden könnten.
WIEN (APA). Experten geben in Sachen Schweinegrippe Entwarnung – und auch die Impfung dagegen sei harmlos. Marcus Müllner, Arzneimittelagentur AGESPharmMed, meint, dass die „Schweinegrippe gleich oder sogar etwas weniger gefährlich als die saisonale Grippe sein“ werde.
Dies liest er aus dem Verlauf der Krankheit in Neuseeland und Australien ab. Rein rechnerisch sei anzunehmen, dass hierzulande etwa 1600 Patienten wegen der Neuen Grippe ins Spital aufgenommen werden könnten, davon könnten 290 eine Behandlung in der Intensivstation benötigen. Mit etwa 40 bis 60 Todesfällen sei zu rechnen. Das wären wesentlich weniger, als das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) am Beginn der Pandemie als Worst-Case-Szenario errechnet hat.
Laut Müllner gebe es zur Impfung keine Alternative: „Die Impfung kann Influenza verhindern. Ein allfälliges Risiko ist um ein Vielfaches geringer als der mögliche Nutzen der Impfung.“
In ganz Europa wurden bisher 45 Fälle registriert, in denen medizinische Auffälligkeiten bemerkt wurden, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Grippeimpfung stehen. Aber selbst das sage nichts über die Kausalität aus. 22 der Fälle sind in Österreich aufgetreten.
Gesundheitsminister Alois Stöger meinte im ORF, dass Österreich den „weltweit besten Impfstoff“ zur Verfügung habe. Er lege die „Hand ins Feuer“, dass dieser Impfstoff auch der „am besten geprüfte“ sei. Österreich zähle bei der Vorbereitung auf die Pandemie zur „Weltspitze“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2009)