Zum 50. Jahrestag des Staatsopern-Debüts von Plácido Domingo zeigen das Haus am Ring und das Theatermuseum Memorabilia einer außergewöhnlichen Karriere.
Mit Verdis Don Carlos hat alles begonnen. In Wien zumindest. Am 19. Mai 1967 stand Plácido Domingo zum ersten Mal auf der Staatsopernbühne – konfrontiert mit großen Kalibern wie Cesare Siepis König Philipp und der jungen nachmaligen Wagner-Heroine Gwyneth Jones. Domingos Debüts in Barcelona und Hamburg lagen nur wenige Wochen zurück – und doch wurden schon einige Besucher hellhörig: Das Timbre dieser männlich-kraftvollen Stimme hatte das gewisse Etwas.
Dem waren Wiens Melomanen bald verfallen. In Zeiten, in denen die Staatsoper – heute undenkbar – die Besetzungen ihrer Vorstellungen erst kurzfristig bekannt gab, bildeten sich am Vorverkaufstag, wenn der Name Domingo aufschien, bald ebenso lange Warteschlangen vor den Bundestheater-Kassen wie man sie etwa vor Auftritten Birgit Nilssons oder Karl Böhms gewohnt war.