China: "US-Notenbank schürt spekulative Geldanlage"

The Federal Reserve building in Washington
The Federal Reserve building in Washington(c) AP (Charles Dharapak)
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Die US-Notenbank Fed gefährde durch die Politik des billigen Geldes die globale Erholung, warnt Chinas oberster Banken-Kontrollor. Er reagiert auf die zunehmende Kritik an der unterbewerteten chinesischen Währung.

Die US-Notenbank Fed heize "spekulative Geldanlage" an und gefährde die weltweite Erholung durch ihre Politik des billigen Geldes, warnt Liu Mingkang, Chinas oberster Banken-Kontrollor. Diese Einschätzung äußerte der chinesische Offizielle nur wenige Stunden bevor US-Präsident Barack Obama zu seinem ersten China-Besuch erwartet wird.

Die Kombination aus schwachem Dollar und niedrigen Leitzinsen habe den Handel mit "riesigen Carry Trades" befördert, der "massive Auswirkungen auf die globalen Vermögenswerte" habe, sagt Liu der "Financial Times" zufolge. Bei Carry Trades verschulden sich Investoren in der Niedrigzinswährung Dollar und legen dieses Geld in höher verzinsten anderen Währungen oder Anlageklassen (wie Aktien und Rohstoffen) an. Experten warnen daher vor einer drohenden "Mega-Blase" an den Finanzmärkten (DiePresse berichtete).

Liu reagiert damit auch auf die Kritik des IWF, die chinesische Währung sei unterbewertet. Er holt zum Gegenschlag aus. "Die US-Notenbank heizt spekulative Investments in Aktien und Rohstoffen an. Das stellt eine neue, reale und unüberwindbare Gefahr für die globale wirtschaftliche Erholung und besonders für die Erholung in den aufstrebenen Märkten dar", so Liu.

Yao Jian, Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, lehnt die Forderung nach einer stärkeren chinesischen Währung ab, wie die Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet. Es sei "nicht fair" eine Aufwertung zu verlangen, wenn gleichzeitig der Dollar schwach tendiere.

Auch ein hochrangiger Mitarbeiter des Finanzministeriums in Peking kritisiert die USA für deren lockere Geldpolitik. "Wir rufen die Länder, die maßgeblich Währungsreserven bereitstellen, zur Verantwortung in der Zinspolitik auf", sagte Zhu Guangyao. China hält US-Staatsanleihen in massivem Ausmaß. Die Schätzungen reichen von 800 Milliarden bis 1,7 Billionen Dollar.

(phu)

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