Manchester-Explosion: Immer wieder Terroranschläge in Europa

Der Terror hat Manchester erreicht
Der Terror hat Manchester erreichtAFP (PAUL ELLIS)
  • Drucken

London, Paris, Brüssel, Berlin - und nun Manchester? Europäische Metropolen sind in den vergangenen Jahren immer stärker ins Fadenkreuz von Terroristen gerückt.

Die britische Polizei behandelt die Explosion in einer Konzerthalle in Manchester als möglichen Terroranschlag. Das teilten die Behörden der nordenglischen Großstadt in der Nacht auf Dienstag auf Twitter (@GMPolice) mit. Demnach sind bei der Detonation in der Manchester Arena am Montagabend mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen, 50 Personen wurden verletzt. In der Multifunktionshalle war die US-Schauspielerin und Sängerin Ariana Grande aufgetreten. Ihr Sprecher teilte mit, dass sie wohlauf sei.

Ein Rückblick auf andere Terroranschläge in Europa nach der Explosion in Manchester

STOCKHOLM - 7. April 2017: Ein gekaperter Lastwagen rast in einer Einkaufsstraße erst in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. Fünf Menschen werden getötet, 15 verletzt. Noch am selben Tag nimmt die Polizei einen 39-jährigen Usbeken unter Terrorverdacht fest.

LONDON - 22. März 2017: Ein Attentäter steuert ein Auto absichtlich gegen Fußgänger auf einer Brücke im Zentrum Londons und ersticht anschließend einen Polizisten. Von den Opfern auf der Brücke erliegen vier ihren Verletzungen. Sicherheitskräfte erschießen den Täter.

PARIS - Februar/März 2017: Auf dem Flughafen Orly versucht ein Mann, einer patrouillierenden Soldatin das Gewehr zu entreißen, und wird erschossen. Erst Anfang Februar war nahe dem Louvre-Museum ein Ägypter niedergeschossen worden, der sich mit Macheten auf eine Militärpatrouille gestürzt hatte.

BERLIN - Dezember 2016: Kurz vor Weihnachten wird die deutsche Hauptstadt zum Ziel eines Terroranschlags. Zwölf Menschen kommen um, als ein Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) einen gekaperten Lkw in einen Weihnachtsmarkt steuert. Wenige Tage später wird der 24 Jahre alte Tunesier bei einer Polizeikontrolle nahe der italienischen Großstadt Mailand erschossen.

NIZZA - Juli 2016: Ein Attentäter rast mit einem Lastwagen auf der Strandboulevard in eine Menschenmenge. Mindestens 86 Menschen sterben. Der IS ist nach Angaben seines Verlautbarungsorgans Amaq für den Anschlag verantwortlich.

BRÜSSEL - März 2016: Mit mehreren Bomben töten islamistische Attentäter am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer Metrostation 32 Menschen.

ISTANBUL - Jänner 2016: Ein Selbstmordattentäter des IS zündet im historischen Zentrum mitten in einer deutschen Reisegruppe eine Bombe und reißt zwölf Deutsche mit in den Tod.

PARIS - November 2015: Bei einer koordinierten Anschlagsserie am Stade de France, mehreren Restaurants und dem Musikklub "Bataclan" töten IS-Anhänger 130 Menschen, Hunderte werden verletzt.

KOPENHAGEN - Februar 2015: Ein arabischstämmiger 22-Jähriger feuert auf ein Kulturcafé, ein Mann stirbt. Vor einer Synagoge erschießt der Attentäter einen Wachmann, bevor ihn Polizeikugeln tödlich treffen.

PARIS - Januar 2015: Bei einem Attentat auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt sterben 17 Menschen. Die beiden Täter kommen später bei einer Polizeiaktion ums Leben. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrororganisation Al-Kaida.

BRÜSSEL - Mai 2014: Im Jüdischen Museum erschießt ein französischer Islamist vier Menschen. Kurz darauf wird er festgenommen. Als selbst ernannter "Gotteskrieger" hatte er zuvor in Syrien gekämpft.

LONDON - Juli 2005: Vier Muslime mit britischem Pass zünden in der U-Bahn und einem Bus Sprengsätze. 56 Menschen sterben, etwa 700 werden verletzt.

MADRID - März 2004: Bei islamistisch motivierten Bombenanschlägen auf Pendlerzüge sterben in der spanischen Hauptstadt 191 Menschen, rund 1.500 werden verletzt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Polizei sucht nach diesem blauen Koffer, den der Attentäter von Manchester bei sich hatte.
Außenpolitik

Anschlag von Manchester: Was war in dem blauen Koffer?

Überwachungsaufnahmen zeigen den Attentäter wenige Stunden vor dem Anschlag mit einem Koffer, nach dem die Polizei intensiv sucht. Niemand dürfe sich dem Koffer nähern.
Archivbild von Ariana Grande - sie wird wieder nach Manchester zurückkommen.
Salon

Manchester-Anschlag: Ariana Grande singt bei Benefizkonzert

Nach ihrem Konzert zündete ein Attentäter eine Bombe, nun kehrt Ariana Grande gemeinsam mit zahlreichen Größen der Popmusik zurück nach Manchester.
Die Polizei fahndet weiter nach dem Netzwerk hinter dem Attentat in Manchester.
Außenpolitik

Warnungen ignoriert: Britischer Geheimdienst prüft Pannen nach Anschlag

Der MI5 will seinen Umgang mit Geheiminformationen über den Manchester-Attentäter überprüfen. Vor dem Anschlag sollen mindestens drei Warnungen eingegangen sein.
Martin Kobler
Außenpolitik

Bruder des Manchester-Attentäters plante Anschlag auf deutschen UN-Gesandten

Der jüngere Bruder des Attentäters ist Medienberichten zufolge ein wichtiges Mitglied einer Jihadistengruppe.
Salman Abedi
Außenpolitik

Polizei veröffentlicht Fotos von Manchester-Attentäter

Salman Abed riss bei einem Konzert 22 Menschen mit in den Tod. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, die Aufschluss über die letzten Aktivitäten und Aufenthaltsorte des Briten libyscher Abstammung geben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.