Manchester-Explosion: "Morgen werden wir Seite an Seite mit Euch zurückschlagen"

AFP (PAUL ELLIS)
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Die verheerende Explosion in Manchester sorgt weltweit für Entsetzen. "Heute steht Paris an der Seite Manchesters", schrieb die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt, Anne Hidalgo, auf Twitter.

Nach der Explosion bei einem Pop-Konzert in Manchester haben sich auch Österreichs Politiker erschüttert gezeigt. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) postete auf Facebook: "Die Nachrichten aus Manchester sind furchtbar und erschütternd. Mein Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien." "Entsetzliche Nachrichten aus Manchester", schrieb  Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Twitter. "Mein Mitgefühl ist bei den Opfern, ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden." Nationalratspräsidentin Doris Bures äußerte sich via Twitter "erschüttert über schrecklichen mutmaß. Anschlag in #Manchester". Ihre Gedanken seien "bei allen, die davon betroffen sind".

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) meldete sich auf Twitter zu Wort: "Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer." Und auch die Grünen bekundeten auf Twitter ihr Beileid: "Unsere Gedanken sind bei den vielen jungen Opfern und ihren Angehörigen."

„Menschen voller Lebensfreude, die Musik genießen und schöne Stunden verbringen wollen, als Ziel eines Anschlags zu wählen, ist ein verachtungswürdiger Akt der Grausamkeit. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind jetzt zuallererst bei den Opfern und ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden. In solchen Momenten gibt kaum Trost, der diesen Schmerz lindern kann – eine derartige Tat ist nur unfassbar grausam", so die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und designierte Grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek.

Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert äußert sich erschüttert über das tragische Ereignis in Manchester. "In Gedanken bei den Toten, dem Leid der Verletzten und denen, die ihre Liebsten noch suchen", schreibt er auf Twitter.

"Deutschland steht an Ihrer Seite"

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erschüttert über den Anschlag  geäußert. "Mit Trauer und Entsetzen verfolge ich die Berichte aus Manchester", erklärte Merkel am Dienstag. "Es ist unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt, um so vielen Menschen den Tod zu bringen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen".

Sie bekundete den Opfern und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme. "Dieser mutmaßliche terroristische Anschlag wird nur unsere Entschlossenheit stärken, weiter gemeinsam mit unseren britischen Freunden gegen diejenigen vorzugehen, die solche menschenverachtenden Taten planen und ausführen", sagte Merkel demnach weiter. Den Menschen in Großbritannien versicherte sie: "Deutschland steht an Ihrer Seite."

"Unschuldige Kinder und Jugendliche heimtückisch in den Tod zu bomben, ist so niederträchtig, dass einem dafür die passenden Worte fehlen", teilte der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere mit. Er habe seiner englischen Kollegin sein Beileid übermittelt und ihr jegliche Unterstützung zur Bewältigung der Lage angeboten. "Wir stehen zusammen!"

Auch der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat seine Anteilnahme bekundet. "Entsetzliche Nachrichten aus Manchester!", schrieb der SPD-Politiker am Dienstag auf Twitter. "Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren britischen Freundinnen und Freunden. United we stand." Der Spruch heißt auf Deutsch etwa: "Wir stehen Seite an Seite."

"Grauenhafte Nachrichten aus Manchester", schrieb der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz am Dienstagmorgen bei Twitter. "Wissen noch nicht viel, aber das Leid ist unfassbar. Meine Gedanken sind bei Opfern und Angehörigen."

"Es bricht mir das Herz"

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat "mit großer Trauer und tiefem Schock" auf den "brutalen Anschlag" in Manchester reagiert. "Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, dass einmal mehr der Terrorismus die Furcht dorthin gebracht hat, wo Freude herrschen sollte und Spaltung sät, wo junge Menschen und Familien zum Feiern zusammenkommen".

Er sprach der britischen Premierministerin Theresa May und den Bürgern Großbritanniens die tiefste Anteilnahme aus. "Heute trauern wir mit Ihnen. Morgen werden wir Seite an Seite mit Euch gegen jene zurückschlagen, die versuchen, unseren Lebensstil zu zerstören". Denn "sie unterschätzen uns und unsere Widerstandsfähigkeit. Diese grausame Attacke wird unsere Verpflichtung, gemeinsam vorzugehen, nur stärken", so Juncker.

Die Bürgermeister von Paris und Nizza, die in den vergangenen Jahren Tatort schwerer Terroranschläge waren, haben ebenfalls ihr Mitgefühl ausgedrückt. "Heute steht Paris an der Seite Manchesters", schrieb die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt, Anne Hidalgo, auf Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien."

Der Rathauschef von Nizza, Christian Estrosi, erklärte in der Nacht auf Dienstag: "Solidarität mit den Einwohnern von #Manchester."

In Nizza an der Cote d'Azur hatte ein Mann im vergangenen Juli 86 Menschen ermordet, als er am französischen Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast war. In Paris und dem Vorort Saint-Denis hatten Islamisten in der Terrornacht vom 13. November 2015 130 Menschen umgebracht, einige Monate davor hatten bereits die Anschläge auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt Frankreich erschüttert.

"Frankreich steht an Seite der Briten"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat "mit Entsetzen und Bestürzung" auf den Bombenanschlag in Manchester reagiert. "Er spricht dem britischen Volk das volle Mitgefühl und die Fürsorge Frankreichs aus, das in der Trauer an seiner Seite steht, mit einem besonderen Gedanken für die Opfer und ihre Familien", teilte der Elyseepalast am Dienstag in Paris mit.

"Der Präsident der Republik wird mit der britischen Regierung und den britischen Truppen den Kampf gegen den Terrorismus fortsetzen." Der Elysee kündigte an, dass Macron später mit der Londoner Premierministerin Theresa May telefonieren werde.

Der französische Premierminister Edouard Philippe zog eine Parallele zu den Anschlägen der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015, als der Konzertsaal "Bataclan" ins Visier genommen wurde. "Angesichts dieses abscheulichen Verbrechens möchte ich den Bürgern von Manchester und dem britischen Volk meine Trauer, die Solidarität des französischen Volks und seine unerschütterliche Freundschaft sagen", teilte Philippe mit. Er rief seine Mitbürger zur Wachsamkeit auf.

NATO und Putin stehen den Briten bei

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Großbritannien nach dem Anschlag auf ein Popkonzert in Manchester den Beistand des Militärbündnisses zugesichert. "Die NATO steht im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite des Vereinigten Königreichs", schrieb er am Dienstagvormittag über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Meine Gedenken sind bei den jungen Leuten und allen, die von dem barbarischen Angriff in Manchester betroffen sind."

Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem Anschlag in Manchester die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Großbritannien im Kampf gegen den Terror betont. "Wir verurteilen dieses zynische, unmenschliche Verbrechen scharf", hieß es in einem Schreiben an die britische Premierministerin Theresa May dem Kreml zufolge am Dienstag in Moskau. "Wir rechnen damit, dass die Drahtzieher einer angemessenen Strafe nicht entkommen werden."

Moskau wolle sowohl auf bilateraler Ebene mit London zusammenarbeiten als auch im Rahmen breiter internationaler Bemühungen.

Manchester United erschüttert

36 Stunden vor dem Finale der Fußball-Europa-League hat Manchester United geschockt auf den Anschlag in der Heimatstadt reagiert. "Wir sind von den schrecklichen Ereignissen der letzten Nacht in der Manchester Arena sehr erschüttert. Unsere Gedanken und Gebete gehen an alle Betroffenen", twitterte der Finalist am Dienstag.

Im Endspiel trifft Manchester United am Mittwoch (Beginn 20.45 Uhr) in Solna bei Stockholm auf Ajax Amsterdam.

Zuvor hatte auch Lokalrivale Manchester City via Twitter sein Beileid bekundet. "Es erfüllt uns mit großer Traurigkeit, dass wir von den schrecklichen Ereignissen in der Arena hören müssen. Unsere Herzen gehen zu allen Betroffenen und zu den Notdiensten unserer Stadt", hieß es im Twitter-Feed.

Suche nach Vermissten

Unter dem Hashtag #Manchestermissing suchen Angehörige und Freunde nach dem Anschlag auf ein Popkonzert in Manchester im Internet nach Vermissten. Vor allem Fotos von Kindern und Jugendlichen wurden bis Dienstag bei Twitter gepostet. Die Sängerin Ariana Grande (23), die am Montagabend in der Manchester Arena aufgetreten war, gilt als Teenie-Star und hat in dieser Altersgruppe besonders viele Fans.

Auch einige Stars teilten Vermisstenanzeigen, darunter die US-Sängerin Pink (37). Unter #RoomForManchester boten unterdessen Twitter-Nutzer Betroffenen einen Platz in ihren Wohnungen an. Dutzende Kinder sollen unterdessen in nahegelegenen Hotels Unterschlupf gefunden haben.

(APA/dpa)

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