Alleine im April seien durch Luftangriffe der US-geführten Allianz 300 bis 400 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Opfer seien seit Amtsantritt Trumps gestiegen.
Aktivisten beklagen eine hohe Zahl an getöteten Zivilisten bei Luftangriffen der Anti-IS-Allianz in Syrien und im Irak. Im April seien dabei zwischen 283 und 366 Menschen ums Leben gekommen, erklärte die Journalisteninitiative Airwars am Dienstag. Das sei nach dem Vormonat März die bisher höchste Opferzahl innerhalb eines Monats seit Beginn der Luftangriffe im August 2014.
Die US-geführte internationale Koalition unterstützt mit Luftangriffen lokale Kräfte in ihrem Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Airwars-Direktor Chris Woods erklärte, die Daten der Monate seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hätten einen "klaren Trend" ergeben. Vor allem in Syrien scheine der Schutz von Zivilisten auf dem Schlachtfeld reduziert worden zu sein.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte warf der US-Luftwaffe eine Eskalation ihrer Angriffe vor. In den vergangenen vier Wochen seien in Syrien mindestens 225 Zivilisten durch Bombardierungen der Allianz getötet worden, darunter 44 Kinder und 36 Frauen. Seit Beginn der Luftangriffe im August 2014 seien damit bei den Bombardierungen fast 1.500 Zivilisten ums Leben gekommen.
Airwars wertet für seine Schätzungen unterschiedliche Quellen aus, darunter Bilder und Angaben aus sozialen Medien. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten.
Acht Tote bei IS-Anschlägen in Syrien
Bei zwei IS-Anschlägen mit Autobomben sind in Syrien am Dienstag mindestens acht Menschen getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich im Internet zu den Anschlägen, wie dessen Sprachrohr Amaq meldete.
In der zentralsyrischen Stadt Homs seien sechs Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Attentäter. Zudem habe es 30 Verletzte gegeben, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstag. Homs wird von Regierungstruppen kontrolliert. Der Anschlag richtete sich gegen ein Viertel, in dem vor allem Angehörige der religiösen Minderheit der Alawiten leben. Ihr gehört auch Präsident Bashar al-Assad an.
Eine weitere Bombe detonierte in der Hauptstadt Damaskus auf der Straße zum Flughafen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die ihre Informationen aus einem dichten Netz von Informanten erhält, erklärte. Sana zufolge stoppten Regierungstruppen an einem Kontrollpunkt ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug. Zwei Angreifer seien getötet worden.
(APA/dpa)