Ein Terrorist sprengte sich am Ende eines Popkonzerts, das viele Kinder und Jugendliche besuchten, in die Luft. Was treibt Massenmörder zu solchen Taten an? Vier Experten versuchen zu verstehen.
Wien/Manchester. Der junge Mann trug die selbstgebaute Bombe bei sich, als er am späten Dienstagabend in die Lobby der vollgepackten Manchester Arena trat. Die Stimmung war gut vor der Bühne. Ariana Grande sang gerade ihr letztes Lied, ihre Fans, fast alle junge Teenager, jubelten. Diese Kinder hatten sich wohl schon lange auf diesen speziellen Abend gefreut, auf dieses Konzert – mitten in der Woche, am Abend. Und viele waren ohne Eltern gekommen. Die warteten auf ihre Kleinen vor der Konzerthalle.
Ariana Grande beendete ihr Lied, die Konzertbesucher waren noch benommen von diesem Abend, sie waren ausgelassen, fröhlich. Aber dann, um 22.33 Uhr, knallte es. Menschen rannten schreiend Richtung Ausgang, Mädchen weinten. Verletzte lagen auf dem Boden. Später hieß es, die Bombe sei mit Metall, Schrauben und Nägeln gefüllt gewesen, um möglichst viel Schaden anzurichten. Mindestens 22 Menschen riss der Selbstmordattentäter mit in den Tod, ein Opfer war erst acht Jahre alt. Zum Blutbad bekannte sich der „Islamische Staat“: „Ein Soldat des Kalifats hat eine Bombe in einer Ansammlung von Kreuzfahrern platzieren können.“