St. Pölten entlässt Frenkie Schinkels

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Nur zwei Tage nach dem geschafften Klassenerhalt in der Bundesliga hat St. Pölten seinen Sportdirektor verabschiedet.

Die Ära von Frenkie Schinkels beim Fußball-Bundesligisten SKN St. Pölten ist zu Ende. Die Niederösterreicher gaben am Dienstag, nur zwei Tage nach dem geschafften Klassenerhalt, die Trennung von ihrem Sportdirektor bekannt. Das Amt übernimmt der Deutsche Markus Schupp.

Schinkels hatte im Herbst 2014 in St. Pölten angeheuert, bejubelte mit dem Club im Vorjahr den Aufstieg und am Sonntag den Verbleib in der Bundesliga. Der gebürtige Niederländer sorgte allerdings immer wieder auch mit ungewöhnlichen Aktionen für Aufsehen.

Erst am Sonntag nach dem 1:2 bei Rapid, das nur dank Schützenhilfe des SV Mattersburg (3:2 gegen Ried) zum Klassenerhalt reichte, schnappte sich Schinkels in der Pressekonferenz von Trainer Jochen Fallmann das Mikrofon und gab ein Bekenntnis zu diesem ab. Dabei ist er in der Trainerfrage nicht zeichnungsberechtigt.

"Angesichts der sportlichen Entwicklung in der abgelaufenen Saison sind wir nach sehr ausführlicher Analyse und Beratung zur Erkenntnis gelangt, dass eine Trennung für die weitere Entwicklung und Zielerreichung des SKN St. Pölten unumgänglich ist", erklärte Präsident Gottfried Tröstl die Schinkels-Ablöse in einer Aussendung.

Tröstl lobte Schinkels als "engagiert agierenden Sportfachmann", sah den Verein aber zum Handeln gezwungen. Am Ende lagen die St. Pöltner als Vorletzter nur zwei Punkte vor Absteiger Ried. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir einen weiteren Schritt gehen wollen, um unsere mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen", sagte Tröstl.

Die Trainerfrage

Die Entscheidung zur personellen Veränderung traf die Delegiertenversammlung des Vereins laut Clubangaben am Montagabend. "Natürlich tut uns dieser Schritt leid, denn wir haben Frenkie Schinkels vieles zu verdanken", meinte General Manager Andreas Blumauer. In dessen Amtszeit habe man nicht nur den Meistertitel in der Erste Liga geholt, sondern im Vorjahr auch das Cup-Halbfinale erreicht. In dieser Saison war im Viertelfinale gegen Rapid Endstation.

Nach einem schwachen Saisonstart hatten sich die St. Pöltner Ende Oktober von Aufstiegstrainer Karl Daxbacher getrennt. Dessen früherer Assistent Fallmann übernahm vorerst interimistisch, wurde aber in der Winterpause im Amt bestätigt. Der Vertrag des 38-Jährigen hätte sich nur bei Bundesliga-Endrang acht automatisch verlängert. Dennoch könnte er dem Club erhalten bleiben.

Meister mit Sturm

Neu in der Rolle des Sportdirektors ist auf jeden Fall Schupp. Der 51-Jährige war zuletzt bis November 2015 für den deutschen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in dieser Funktion tätig. Schupp lebt mit seiner Familie seit 20 Jahren in Graz, kennt daher auch die österreichische Liga.

Der neue SKN-Sportchef war als Spieler zum Ende seiner Karriere vier Jahre bei Sturm Graz tätig (1997-2001) und holte mit den Steirern unter anderem zwei Meistertitel. Davor war der einstige Mittelfeldspieler auch in Deutschland mit seinem Stammverein Kaiserslautern (1991) und Bayern München (1994) Meister.

"Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe, die mich hier in St. Pölten erwartet", sagte Schupp, der sich von den Gesprächen mit den handelnden Personen beim SKN begeistert zeigte. "Alle brennen darauf, den nächsten Schritt in eine erfolgreiche Zukunft zu gehen. Und das werden wir ab sofort gemeinsam tun."

(APA)

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