Matthias Naske würde Andreas Gabalier nicht im Konzerthaus auftreten lassen, hatte er kürzlich im „Presse“-Interview erklärt. Und das auch begründet. Nun folgt eine Wettbewerbsklage.
Ein „Presse“-Interview mit dem Intendanten des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, dürfte bald das Gericht beschäftigen. Naske hatte dabei gesagt, dass es ein Fehler gewesen sei, dass Andreas Gabalier einen Auftritt im Musikverein hatte. Auf die Frage nach dem Warum sagte Naske: „Weil das Signale sind. Man muss wissen, wer Gabalier ist, wofür er steht, und dann abwägen.“ Zwar würde Gabalier viele Menschen begeistern. Aber: „Wir treffen auch gesellschafts- und kulturpolitische Aussagen, so harmlos ist das nicht.“
Gabalier sieht sich durch diese Aussage ins rechte Eck gedrängt und in seinem wirtschaftlichen Fortkommen geschädigt, berichtet das Magazin „Trend“. Demnach argumentiert der Musiker, dass erste Konzertveranstalter wegen des Interviews bereits abspringen würden. Deshalb habe Gabalier durch seinen Manager eine Wettbewerbsklage gegen Naske einbringen lassen. Sie lautet auf Feststellung des Schadens und Widerruf wegen Herabsetzung. Der Streitwert wurde mit 500.000 Euro festgesetzt.
Zum vollständigen Interview >>>
Matthias Naske: "Vorwürfe nicht nachvollziehbar"
Der Konzerthaus-Chef kann die Klage des selbsternannten "Volks-Rock'n'Rollers" Andreas Gabalier gegen ihn nicht verstehen. "Nach meinem heutigen Wissensstand sind die Vorwürfe nicht nachvollziehbar", sagt Naske. "Klarstellen möchte ich jedoch, dass meiner Aussage über Andreas Gabalier keine politische Wertung zugrunde liegt."
Es sei seine Aufgabe als Intendant, sich mit der Bewertung von künstlerischen Qualitäten zu beschäftigen. "Wenn Herr Gabalier oder sein Management eine gerichtliche Entscheidung über Fragen gesellschaftlicher Dimensionen von künstlerischem Geschehen führen möchte, sei das unbenommen."
(rovi)