Finanzaffäre: St. Pöltens Chef Stadler im Visier

Archivbild: Matthias Stadler
Archivbild: Matthias StadlerAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der Korruptionsstaatsanwalt ermittelt nach dem Swap-Deal.

St. Pölten/Wien. Die Millionenaffäre um Finanztransaktionen der Landeshauptstadt St. Pölten spitzt sich zu. Nach Informationen der „Presse“ wird in der Causa von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) gegen zwei Beschuldigte ermittelt. Einer der beiden ist der St. Pöltner Bürgermeister, Matthias Stadler (SPÖ), der Zweite ein Beamter im Ruhestand. Die WKStA wollte keine Namen nennen, bestätigte der „Presse“ aber, es werde gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der Untreue unter Ausnutzung einer Amtsstellung im Zusammenhang mit Swap-Geschäften ermittelt. Für die Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung.

„Konkret prüfen wir den Vorwurf, ob die Beschuldigten im Zeitraum von 2005 bis Ende 2007 diverse Zinsswap- und Devisenoptionsgeschäfte in Umgehung der Vorgaben und unter Vorenthalt von wesentlichen Informationen an den Finanzausschuss abgeschlossen haben“, so WKStA-Sprecher René Ruprecht zur „Presse“. So solle die Stadt St. Pölten „in einem fünf Millionen Euro übersteigenden noch exakt festzustellenden Betrag“ beim Vermögen geschädigt worden sein.

Hausdurchsuchung im Mai

Stadler sei, so war zu erfahren, am Montag in einer nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderats von Vizebürgermeister Franz Gundacker (SPÖ) vertreten worden. Dort sei auch berichtet worden, dass es in der Causa bereits am 18. Mai Hausdurchsuchungen im Rathaus in St. Pölten gegeben habe. Stadler ließ der „Presse“ mitteilen: „Für Auskünfte über das Ermittlungsverfahren und etwaige Beschuldigte verweisen wir an die Staatsanwaltschaft.“ Und: Man könne über Inhalte im nicht öffentlichen Teil einer Gemeinderatssitzung keine öffentlichen Erklärungen abgeben.
Ende April ist publik geworden, dass Stadler am 24. Juni als SPÖ-Landeschef von Franz Schnabl abgelöst wird. Dieser führt die SPÖ auch in die Landtagswahl 2018. (ett)

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