Gerasdorf installiert in Schulen Schutz vor Elektrosmog

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Das Unternehmen Waveex, das Strahlenschutz-Chips anbietet, stattet kostenlos die Gemeinde Gerasdorf und ihre öffentlichen Schulausrichtungen aus. Die Wirkung wird von Experten bezweifelt.

Die handlichen tragbaren Mini-Computer sind unsere ständigen Begleiter. Doch neben aller Euphorie ist auch die Angst um mögliche negative Auswirkungen gewachsen. Immerhin sind Smartphones elektromagnetisch. Auch in der niederösterreichischen Gemeinde Gerasdorf scheinen die Bedenken wegen möglicher Auswirkungen durch Elektrosmog groß. Aus diesem Grund wurden gemeinsam mit dem Unternehmen Waveex sämtliche Gemeindekindergärten, Volksschulen und die Neue NO Mittelschule Gerasdorf sowie das Rathaus der Gemeinde ausgestattet.

Der Bürgermeister der Gemeinde Alexander Vojta (SPÖ) erklärte dazu: „Die Gesundheit unserer Kinder hat oberste Priorität. Wenn es neue Erkenntnisse gibt, wie mögliche Gefahren von elektromagnetischen Strahlen, die von Handys ausgehen, reduziert oder ganz ausgeschaltet werden können, sorgen wir vor. Der Schutz wird in allen Gerasdorfer Schulen und im Rathaus installiert. Damit ist unsere Gemeinde Vorreiter in diesem Bereich, wo es um die Gesundheit unserer Kinder geht.“

Auch der Vizebürgermeister Lukas Mandl (ÖVP) ist von dem Projekt überzeugt: "Wir haben mit allen Direktorinnen unserer Bildungseinrichtungen gesprochen und deren Zusagen zu dem Projekt eingeholt. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass alles unternommen wird, um allen Gerasdorfern und besonders den Kindern bestmögliche Lebensbedingungen zu bieten."

Wirkung laut konsument.at "wisschenschaftlich unplausibel"

Für das Unternehmen ist die kostenlose Aktion eine gute Werbung und belegt die Wirkung der auf Smartphones anzubringenden Chips mit wissenschaftlichen und medizinischen Studien. Diese sollen den "zuverlässigen Schutz gegen elektromagnetische Strahlen" bestätigen.

Konsument.at und auch die Webseite medizin-transparent bezweifeln die Wirkung der Handyaufkleber. Eine wissenschaftliche Plausibilität sei nicht belegbar und mögliche Auswirkungen nicht ausreichend erforscht. Konsument.at hat nachgeforscht und folgendes Ergebnis veröffentlicht: " bei einer umfangreichen Recherche in einer großen Datenbank für medizinische Publikationen fanden wir keine einzige Studie, die das belegt. Auf der Homepage von Waveex werden aber zwei Arbeiten erwähnt, welche die angeblich positive Wirkung des Aufklebers auf den menschlichen Körper untersucht haben."

>>> Konsument.at

>>> Medizin-transparent.at

>>> Waveex.de

(bagre)

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