Häupl und ein Brutus in den eigenen Reihen

Michael Häupl.
Michael Häupl. (c) imago/Roland M�hlanger (Bildagentur Mühlanger / Roland)
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Häupl meint, „Brutus“ habe sich selbst erledigt.

Wien. „Auch du, mein Sohn Brutus“ – das sollen Cäsars letzte väterlich-enttäuschten Worte kurz vor seiner Ermordung gewesen sein. Auch in der SPÖ Wien soll es einstige Vertraute von Bürgermeister Michael Häupl geben, die zwar nicht seine Ermordung, aber zumindest sein politisches Ableben vorantreiben sollen. Das Magazin „Biber“ fragt Häupl in seiner aktuellen Ausgabe, ob er den Brutus in seinen Reihen schon ausgemacht hat. „Ja. Aber ich habe die Iden des Märzes gut überstanden, und es gibt Parteifreunde, die sagen, Brutus hat sich bereits selbst erledigt“, sagt Häupl darauf.

Wer ist der Verräter?

Wen Häupl damit genau meint, bleibt offen – es gab aber in den letzten Monaten einige, die offen seinen Rücktritt gefordert hatten. Darunter etwa der Nationalratsabgeordnete Harald Troch oder der ehemalige Landesparteisekretär und Gemeinderat Christian Deutsch. Auch Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy hat Häupl öffentlich aufgefordert, seine Nachfolge zu regeln. Als Favorit der Häupl-Kritiker gilt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Er ist bisher der Einzige, der sich als Kronprinz angeboten hat.

Bis Frühling nächsten Jahres will Häupl alle Ämter übergeben haben. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.06.2017)

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